Die Bildhauerin Stefanie Weskott, die die Figur des "Johannes Duns Scotus" geschaffen hat. 

„Johannes Duns Scotus“
Ganz oben an der linken Ecke steht „Johannes Duns Scotus“, neu geschaffen von der Herzogenrather Bildhauerin Stefanie Weskott nach einem Entwurf von Andreas Dilthey aus Aachen. Das Bild des Franziskaners und Religionsgelehrten der um 1265-1308 mit seiner seiner Verbindung aus Aristotelischer Lehre, der Lehre des Augustinus und der Franziskaner und seinem Denkansatz “Was Gott nicht ist” für Aufmerksamkeit sorgte ist ein Phantasiebild. Geboren in Schottland und am 8. November 1308 in Köln gestorben. Scotus wurde am 20. März 1993 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen.

Es gibt kaum bildliche Überlieferungen des Johannes Duns Scotus. So entstand, schildert die Bildhauerin Stefanie Weskott, ein Phantasiebild. Die Arbeit an der Figur fiel ihr zu, weil der Erschaffer der ersten Figur Andreasx Dilthey aus gesundheitlichen Gründen einen Remake seiner in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts geschaffenen Figur nicht mehr selbst ausführen konnte. Schon damals allerdings entstand die Figur als Phantasiefigur und orientierte sich an den Gewändern oder Kopfbedeckungen der Zeit. Für einen Gelehrten bekam Johannes Duns Scotus ein Buch in die Hand. Stefanie Weskott wollte schon beim ersten Mal eine Figur gestalten, war aber damals zu jung und keiner kannte sie in Köln. Nach einer Ausbildung zur Steinbildhauerin studierte Stefanie Weskott an der Staatsakademie in Maastricht Bildhauerei. An der Figur für den Kölner Rathausturm hat die Bildhauerin 1,5 Monate gearbeitet. Der verwendete Stein sei sehr homogen gewesen, allerdings war die Vorderseite ihres Ausgangsblocks poröser als die Rückseite. So drehte die Bildhauerin den Stein einfach um und aus Rückseite wurde Vorderseite.

Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma führte in seiner Ansprache die wechselvolle Geschichte des Rathausturmes aus. Der Ratsturm wurde in den Jahren 1407 bis 1414 errichtet. Im Mittelalter wurde der Turm mit Figuren geschmückt, deren Namen und Zuordnungen nicht mehr überliefert ist. 1790 wurde der Figurenschmuck entfernt. Etwa hundert Jahre später wurde restauriert und man entwickelte ein neues Figurenprogramm. Im II. Weltkrieg wurde der Ratsturm fast völlig und mit ihm die Figuren zerstört. 1975 beschloss der Rat der Stadt die Wiederherstellung mit den Figuren. Erst 1983 begann man mit der Umsetzung. Die neuen Skulpturen wurden aus Weiberner Tuff geschlagen und mit Acrylharz voll getränkt. Diese Behandlung zerstörte die Figuren, entdeckt wurde dies nach einem Unwetter im Jahr 2003. Jetzt wurden die neuen Figuren aus französischem Kalkstein Savoniéres geschlagen. Seine Ausführungen beendete Schramma mit einem Wunsch: „Auch wenn es mutig erscheint, ich bin fest überzeugt, dass die Figuren diesmal eine erheblich längere Lebensdauer haben und für mehrere Jahrhunderte an ihren angestammten Plätzen bleiben können! In diesem Sinne: Ad multos annos!“

Im Erdgeschoss befinden sich Darstellungen von Herrschern, wie „Augustus“, „Agrippa“, „Constantin der Große“, „Karl der Große“, oder „Heinrich IV“. Das 1.-3. Obergeschoss bevölkern „Um die Stadt verdiente Persönlichkeiten“, wie etwa „Stefan Lochner“, „Peter Paul Rubens“, „Jan von Werth“, „Ferdinand Franz Wallraff“, „Jacques Offenbach“, „Hans Böckler“, „Konrad Adenauer“, „Willi Ostermann“, „Josef Kardinal Frings“ oder Heinrich Böll“ um nur einige zu nennen. Im „Kölner Himmel“ , dem 4. Obergeschoss stehen die Schutzheiligen wie „Petrus“, die heiligen 3 Könige oder „Ursula“.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung