Düsseldorf | aktualisiert | NRW-Innenminister Ralf Jäger zeige sich wegen des Mordes an einem bayerischen SEK-Beamten entsetzt und verurteilte die Tat scharf: „Eine niederträchtige Tat und ein schwerer Verlust für die Familie und die Kollegen des Opfers. Unsere Gedanken sind jetzt bei unseren bayerischen Freunden.“

In NRW geht der Verfassungsschutz bei den „Reichsbürgern“ von einer niedrigen dreistelligen Personenzahl aus, so das Ministerium für Inneres und Kommunales. In Köln gehen die Beamten von einer niedrigen zweistelligen Personanzahl aus, teilt die Kölner Polizei mit. Die zuständigen Behörden prüfen regelmäßig, ob Rechtsextremisten, die legal eine Waffe besitzen, die Waffenbesitzkarten entzogen werden können. „Waffen gehören nicht in die Hände dieser Leute. Erklärte Staatsfeinde bieten keine Gewähr für den verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen, sondern stellen eine Gefahr dar“, sagt Jäger.

Die „Reichsbürger“ seien ein Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme, Holocaust-Leugner und Querulanten. Sie lehnen das Grundgesetz ab und tun so, als bestehe das Deutsche Reich fort. Die Gruppierung wird vom Verfassungsschutz beobachtet. „Sie sollten nicht als Verrückte verharmlost werden“, so der Minister.

SEK-Beamter gestorben

Ein Polizist, der am Mittwochmorgen von einem sogenannten „Reichsbürger“ im bayerischen Georgensgmünd angeschossen wurde, erlag am heutigen Donnerstag in den frühen Morgenstunden seinen Verletzungen, teilt die Polizei mit. Der 32-jährige Polizist versah als Angehöriger eines Spezialeinsatzkommandos seinen Dienst im Freistaat Bayern. Spezialeinheiten der Bayerischen Polizei hatten am Mittwoch die Waffen eines 49-jährigen „Reichsbürgers“ sicherstellen wollen, woraufhin dieser das Feuer auf die Beamten eröffnete.

NRW trägt Trauerflor nach der Tötung eines bayrischen Polizeibeamten

Als Zeichen des Mitgefühls hat Innenminister Ralf anlässlich des Todes eines im Dienst angeschossenen bayrischen Polizisten Trauerflor angeordnet. Bis zum Tage der Beisetzung wird dieser an den Funkstreifenwagen angebracht. „Wir sind in Nordrhein-Westfalen mit unseren Gedanken bei unseren bayrischen Freunden. Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen und Kollegen des Opfers dieser schrecklichen Gewalttat“, sagte Jäger.

Autor: ib | dts