Der Freistaat Sachsen kommt der Stadt Köln zur Hilfe. Für die Restaurierung der bei dem Archiveinsturz 2009 beschädigten und zerstörten Dokumente soll nun im Sächsischen Archivzentrum Hubertusburg eine weitere Restaurierungsstelle eingerichtet werden. Erst kürzlich war das neue Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum in Köln-Porz-Lind bezogen worden. Sachsen überlässt dem Historischen Archiv unentgeltlich die im Archivzentrum vorhandenen Räume (3.000 m²) und technischen Anlagen zur Nutzung. Lediglich die Betriebs- und Verwaltungskosten sind anteilig von der Stadt Köln zu tragen. Unter der fachlichen Anleitung von vier Kölner Restauratoren werden in Wermsdorf bis zu zehn angestellte Hilfskräfte und weitere elf Integrationskräfte Restaurierungsarbeiten durchführen.

Einem entsprechenden Kooperationsvertrag hat der Kunst- und Kulturausschuss der Stadt Köln gestern zugestimmt. Der Vertrag ist auf die Dauer von mindestens fünf Jahren angelegt. Er soll nun zeitnah unterschrieben werden. Im Schloss Hubertusburg nahe Leipzig wurde es dem Kölner Stadtarchiv schon kurz nach dem Einsturz des Historischen Archivs ermöglicht, Arbeiten an geborgenem und erstversorgtem Archivgut durchzuführen. Insbesondere die in Wermsdorf zur Verfügung stehenden und seit März 2010 genutzten Gefriertrocknungsanlagen nehmen für die Aufbereitung des geschädigten Materials eine wichtige Rolle ein. Mittlerweile werden 4.600 kg des Kölner Archivguts im Schloss Hubertusburg gefriergetrocknet. Diese Zusammenarbeit soll nun im Rahmen des Kooperationsvertrages weiter ausgebaut werden. Die Restaurierungsarbeiten am beschädigten Archivgut erfordern einen enormen Aufwand: Eine vollbeschäftigte Fachkraft würde geschätzte 6.300 Personenjahre benötigen, um das Material zu restaurieren. Die von Köln aufzubringenden Gesamtkosten betragen voraussichtlich 350 Millionen Euro.

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