Bundespolizei vollstreckt vier Haftbefehle gegen mutmaßliche irakische Schleuser
In den frühen Morgenstunden durchsuchten heute Polizeibeamte der Bundespolizei acht Wohnungen in Nordrhein-Westfalen und vollstreckten vier Haftbefehle gegen mutmaßliche irakische Schleuser. Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Köln führt seit Mitte September 2008 im Auftrag der StA Essen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusung von Ausländern gegen eine irakische Tätergruppierung aus dem Raum Essen und Köln. Im Rahmen der Ermittlungen konnten der Tätergruppe zahlreiche Schleusungen mit rund 35 geschleusten Personen nachgewiesen werden.

Die Schleusungsroute verläuft auf dem Landweg aus dem Irak über die Türkei weiter nach Griechenland. Von hier erfolgt die weitere Schleusung mittels LKW, Wohnmobil oder PKW zunächst per Fähre nach Ancona, Bari oder Venedig in Italien. Von Italien verläuft die Route dann mit dem Zug oder PKW durch die Schweiz nach Deutschland weiter, wo die Geschleusten dann einen Asylantrag stellten. Für die Organisation und Durchführung der Schleusung, die auch zwischenzeitlich erforderliche Unterbringungen in Griechenland und Italien sowie die Ausstattung der Geschleusten mit den erforderlichen Papieren umfasste, mussten bis zu 8.000 Euro bezahlt werden.

Die zeitgleichen Wohnungsdurchsuchungen in Aachen, Essen (2), Gladbeck, Köln, Dortmund (2) und Oberhausen begannen heute in den frühen Morgenstunden. Die Beschuldigten wurden in ihren jeweiligen Wohnungen (Köln, Essen (2) und Oberhausen) angetroffen und die Haftbefehle konnten ohne Widerstand vollstreckt werden. Neben verschiedenen Beweismitteln wurden in einer Wohnung zwei mutmaßlich geschleuste Personen angetroffen und in Gewahrsam genommen. Die Ermittlungen dauern weiter an. Bei der zeitgleichen Durchsuchung waren insgesamt rund 110 Polizeibeamte der Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen im Einsatz.


Rollerdieb flüchtete ein zweites Mal
Auf der Suche nach ihrem gestohlenen Motorroller in Köln-Porz wurde eine Geschädigte (29) Sonntagnachmittag tatsächlich fündig. Der Dieb konnte aber erneut mit dem Roller das Weite suchen. Gegen 15 Uhr bemerkte die 29-Jährige den Diebstahl ihres Motorrollers. Zusammen mit einer Freundin machte sie sich im Stadtteil Lind auf die Suche nach dem Gefährt. In einem Garagenhof stießen die beiden Frauen auf drei Jugendliche, die an einem Roller "herumschraubten". Sofort erkannte die Geschädigte ihr Zweirad. Als sie die jungen Männer zur Rede stellte, setzte sich einer von ihnen auf den Roller und wollte davon fahren. Als die Bestohlene ihn am Arm festhielt und ihn so an der Flucht hindern wollte, kippten beide mitsamt dem Roller um. Während die 29-Jährige sich aufrappelte, bestieg der Verdächtige ohne Helm erneut den Roller und fuhr damit davon. Auch er dürfte sich bei dem Sturz verletzt haben, von dem jungen Mann fehlt derzeit jede Spur.

Seine Begleiter (15, 17) wurden der Polizei übergeben. Beide wurden später nach Hause entlassen. Sie wollen den Flüchtigen nicht näher kennen und bestreiten bisher jegliche Tatbeteiligung an dem Diebstahl. Ob dies der Wahrheit entspricht, müssen die polizeilichen Ermittlungen ergeben. Gegen die Jugendlichen und den noch unbekannten Flüchtigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet, die Fahndung nach dem entwendeten schwarzen Piaggio-Roller verlief bisher negativ. Bei dem Sturz zu Boden verletzte sich die 29-Jährige leicht, sie wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, wo sie nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnte.


Nächtlicher "Besuch" in Arztpraxis
Am frühen Sonntagmorgen hat die Polizei in Köln-Buchheim einen Mann (23) festgenommen. Er steht im Verdacht, einen Einbruch in eine Arztpraxis begangen zu haben. Gegen fünf Uhr meldeten sich mehrere Anwohner (73, 39, 36) bei der Polizei, die durch lautes Klirren geweckt worden waren. Die 73-Jährige beobachtete durch ihr Wohnzimmerfenster eine männliche Person, die auf den Balkon der Arztpraxis kletterte und von dort in die Räume der Praxis gelangte. Die beiden jüngeren Zeugen sahen von ihrem Balkon aus, dass zeitgleich mit dem Eintreffen der herbeigerufenen Polizisten ein Mann aus einem Fenster der Praxis in den Hinterhof sprang.

Die 36-Jährige behielt den Verdächtigen die ganze Zeit im Blick und brachte die eingesetzten Beamten so direkt auf die Spur des Flüchtigen. Die Uniformierten nahmen den Einbrecher im Hinterhof fest. Durch seinen eher missglückten Sprung erlitt der Mann Schürfwunden im Gesicht. Bei seiner Durchsuchung fanden die Polizisten in seinen Hosentaschen neben zwei Armbanduhren auch ein Diktiergerät. Später stellte sich heraus, dass der 23-Jährige die Balkontür der Praxis eingetreten und die bei ihm aufgefundenen Wertsachen dort entwendet hatte. So erklärte sich auch das Klirren, welches die Anwohner geweckt hatte. Der bereits einschlägig in Erscheinung getretene Einbrecher war geständig. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt.

[ots]