Seraina Helmholz

Einzigartige Trapezdarbietung

Witzig arrangiert sich Musik und Varietespektakel in Eins. Das ist die eine Besonderheit von „La Cour – königliches Varietespektakel“, ganz gleich ob es um unglaubliche Akrobatik am Trapez, Seil oder die witzig originelle und doch so gekonnte Jonglage geht. Es geht um das Spiel bei Hofe, aber der König ist fort oder „fott“, wie man in Köln sagt. Platz und Freiraum für die Artisten und den Hofstaat, der sich und das Publikum aufs köstlichste delektiert. Der Hofstaat, das sind Top-Artisten aus der ganzen Welt, die zur Zeit zu Gast in Köln sind. Aus den USA, der Schweiz, Finnland und der Ukraine. Los geht der Abend mit Seraina Imholz, die am Trapez Dinge vollführt, die so glaubt man sich nicht in den kühnsten Träumen ausmalen konnte, dass dies mit einem menschlichen Körper funktioniert. Da sind die dynamischen Figuren minutiös auf jede nur erdenkliche Art der Bewegung, die unsere Gelenke zulassen abgestimmt. Das so hautnah zu erleben, lässt bei den Zuschauern nicht nur ab und an den Atem stocken, sondern ist nicht nur technisch brilliant, sondern ästhetisch auf höchstem Niveau dargeboten. Das ist ein Klasse Start. Das Thema ist dem Gedicht von Rainer Maria Rilke „Die Welt die monden ist“ entnommen.



Die Vorführung des Tanzpaares Katerina Repponen und Pasi Nousiainen aus Finnland, dürfte für die kölschen Tanzpaare der Traditionskorps oder auch der Tanzgruppen eine Inspirationsquelle erster Güte sein. Denn die Hebungen sprechen eine famose und moderne Sprache und sind getragen von einer unbeschreiblichen Dynamik, die nicht nur einmal das Publikum den Atem anhalten ließ. So als sei Katerina Repponen leicht wie eine Feder steht sie mal auf den Händen ihres Akrobatikpartners und fliegt von 0 auf gleich in den Stand. Das ist famos und Akrobatik auf Weltniveau.


Stephan Masur

Stephan Masur hat sich die Figur des „Le comte“ in „La Cour – königliches Varietespektakel“ ausgesucht und brilliert nicht nur als hochnäsiger Moderator sondern auch bei einer besonderen Jonglage, die ist witzig und pointiert auf die klassischen Klänge abgestimmt und auch der Boden wird in die Jonglage mit eingebaut. Dazu kommt sein faszinierendes Mienenspiel, dass Emotionen so schön darstellen kann. Petra Lange ist eine Großmeisterin am Vertikalseil mit einem unglaublich starken expressiven Ausdruck. Als würde ein expressionistischer Maler seine Pinselschläge in perfekter Rhythmik auf die Leinwand peitschen, so bespielt sie das Seil. Dazu bietet sie ihre Performance in unterschiedlichsten Tempi an. Petra Lange studierte an der Londoner Zirkusschule und trat schon auf vielen international renommierten Varietéshows auf. Daneben begeistern noch Emiliano Ferri auf der Metallleiter oder Vladimir Golubchyk und Charlotte Greenblatt.

Das Konzept zu „La Cour“ stammt aus der Feder von Stephan Masur, der mit dem sommerlichen Varietéspektakel zum fünften Mal im Senftöpfchen gastiert. Die Regie führte Urs Jäckle, die Choreographie stammt von Ilona Jänti und Michael „Abrazzo“ Blattmann zeichnet für das Lichtdesign verantwortlich.

Alle Infos und Aufführungszeiten finden sich im Netz unter www.varietespektakel.de

[ag]