Die Visualisierung zeigt die Pläne der DEVK in Köln-Riehl. | Illustration: DEVK

Köln | Es war der Kölner FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben, der an Oberbürgermeisterin Henriette Reker als Erster appellierte sich moderierenden in die Debatte um den Hochhausbau der DEVK in Köln-Riehl einzusetzen. Jetzt erheben auch die Kölner SPD und der Wirtschaftsclub ihre Stimme.

Wirtschaftsclub Köln mit erheblichen Sorgen um die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Köln

Der Wirtschaftsclub Köln moniert, dass schon der Karstadt Konzern nicht in Köln gehalten werden konnte und befürchtet in der Debatte um das DEVK-Hochhaus, dass auch die DEVK-Versicherung aus Köln wegziehen könnte. Das wäre ein herber Verlust für den Kölner Wirtschaftsstandort, denn damit würden 2.100 Menschen, die bisher bei der DEVK in Köln arbeiten nicht mehr in Köln tätig sein. Der Wirtschaftsclub Köln sieht damit auch einen erheblichen Kaufkraftverlust für Köln verbunden.

Der Versicherungskonzern prüft derzeit alternative Standorte, denn die Gespräche mit der Stadt Köln über einen Neubau dauern nun seit drei Jahren an. Die DEVK will immerhin 750 Millionen Euro in Köln investieren. Christian Kerner für den Kölner Wirtschaftsclub: „Solche Investitionen braucht die Stadt“.

Der Wirtschaftsclub Köln fordert die Stadtverwaltung auf endlich zu handeln und der DEVK gegenüber ein positives Signal für ihr Bauvorhaben zu senden: „Frau Oberbürgermeisterin Reker muss die Angelegenheit zwingend zur Chefsache machen. Es droht nicht nur der Verlust eines weiteren traditionellen Kölner Versicherungsunternehmens, sondern auch der Verlust einer Vielzahl von Arbeitsplätzen. Ebenso wie die Stadt Köln wird der Rat der Stadt Köln aufgefordert, alles Mögliche zu tun, damit die DEVK am Standort gehalten wird. Die Zeit des Zögerns ist vorbei.“

Die SPD sieht Eile geboten

Die Kölner SPD im Rat spricht davon, dass die Stadtverwaltung beim Thema DEVK endlich ihre Hausaufgaben machen müsse.

Dazu Jörg van Geffen, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion: „Die Sicht des Dezernenten für Planen und Bauen, Markus Greitemann, auf das Thema ist offensichtlich etwas eindimensional. Es handelt sich hier eben nicht nur um eine Frage der Stadtgestaltung und -planung. Hier geht es auch um die Sicherung des Kölner Wirtschaftsstandortes und Schutz vor Abwanderung tausender Arbeitsplätze. Mit der DEVK droht eine große Arbeitgeberin und gewichtige Gewerbesteuerzahlerin unserer Stadt ins Umland auszuweichen. Das dürfen wir nicht zulassen.“

Der Sprecher der SPD-Ratsfraktion im Stadtentwicklungsausschuss, Michael Frenzel, ergänzt: „Wenn die Verwaltung rechtzeitig gehandelt hätte, säße sie jetzt nicht in dieser Zwickmühle. Als SPD fordern wir schon lange ein Höhenkonzept für das gesamte Stadtgebiet, das Investoren und Projektplanern wie jetzt der DEVK verlässliche Vorgaben macht, welche Hochbauten wo möglich sind und welche nicht. Wenn hektisch entschieden werden muss, wenn ein Antrag bereits auf dem Tisch liegt, schränkt das die Freiheit in der Entscheidung immer ein. Leider sperren sich sowohl die Verwaltung als auch das Bündnis um Grüne und CDU, das auch in der Frage der Reduktion des Flächenverbrauchs uneinig ist. Wir fordern, dass hier schnell mehr Bewegung in die Sache kommt und die Stadt Köln alle offenen Fragen klärt, damit die DEVK Planungssicherheit erhält und zügig die Realisierung ihrer neuen Konzernzentrale in Köln anpacken kann.“

Mehr zum Thema DEVK am Standort Köln bei report-K: