Das das Internet bei den Lesern gut ankommt ist klar. Aber und das sagt die Studie von Medienwissenschaftler Stephan Weichert, Professor für Journalistik an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg, und Leif Kramp, Mitarbeiter am Institut für Medienpolitik in Berlin auch aus, es mangelt journalistischen Online-Angeboten noch an verlässlichen Erlösmodellen. Eine solide Finanzierung mit Anzeigen und Werbung wie etwa bei Printmedien wären noch nicht in Sicht. Aber auch bei wegbrechenden Leserschaften muss sich auch die werbetreibende Wirtschaft neu orientieren. 

Die Herausgeber der Studie bringen aber auch eine spannende Neudefinition in Ihren Thesen und Handlungsempfehlungen: "Das Internet ist nicht einfach ein neues, höher entwickeltes Medium; vielmehr saugt es alle bestehenden Massenmedien in sich auf, deute sie um und definiert deren Ausdrucksformen und publizistische Wirkung neu." 

In Amerika zeigt sich eine ähnliche Tendenz, die teilweise sogar schon stärker ausgeprägt ist. Im Bericht "2009 State of the News Media 2009", den das "Project for Excellence in Journalism" herausgegeben hat, zeigen sich spannende Fakten. So ist der Wert börsennotierter Verlage in 2008 um 83 Prozent gefallen und die Anzeigenerlöse amerikanischer Verlage fielen in den letzten Jahren um 23 Prozent. Auch in Amerika bricht den Verlagen die Leserschaft weg, so informierten sich in Amerika 2008 erstmals mehr Menschen im Internet als in gedruckten Zeitungen.

Die Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung findet man hier:
http://library.fes.de/pdf-files/stabsabteilung/06156.pdf

[ag; Foto: Jeger/www.pixelio.de]