Timm ist Autor beim Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch. Geboren wurde Timm im zweiten Jahr des II. Weltkrieges in Hamburg. Timm lernte Kürschner, holte das Abitur nach und studierte in München und Paris Germanistik und Philosophie. 1968 engagierte sich Timm im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Im Jahr 1971 promovierte Timm mit dem Thema „Das Problem der Absurdität bei Camus“. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entschied sich Timm endgültig für den Beruf des freien Schriftstellers, wurde Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, ist ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt heute in München und Berlin.

Für die Kölner Jury steht Uwe Timm in der Tradition von Heinrich Böll. Sie lobte: „Und wie dieser belässt er seinen Protagonisten einen Hauch von Glanz, jene leise Vision von einer gerechteren Welt jenseits aller Ideologien.“ Weiter heißt es in der Begründung: „Es ist eben jene Geschichte, es sind die Zeitläufe, die der Autor der so genannten 68er Generation mit seinem Werk wie kein zweiter bundesdeutscher Schriftsteller begleitet hat. Begleitet, gelebt und transformiert… War es in seinem Romandebüt „Heißer Sommer“ noch die unmittelbare Erlebniswelt seiner Generation, die das Private zum Politischen erklärte und die Politik im Privaten verortete, so wandte er den Blick bereits in den folgenden Büchern auf das größere Ganze, zeigte seine Helden konfrontiert mit deutscher Kolonialgeschichte („Morenga“, „Der Schlangenbaum“) und erzählte von den vernichtenden Auswirkungen des Krieges und des Faschismus, der auch die kleinsten Träume von Glück und Liebe nicht unbeeinflusst ließ – beispielhaft vorgeführt in der Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“.

Der Heinrich-Böll Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Verleihung wird am 11. Dezember 2009, im Historischen Rathaus der Stadt Köln vorgenommen.

Die Jury aus den Reihen der Stadt Köln: Oberbürgermeister Fritz Schramma, Vertretern aus Rat und Verwaltung. Fachjuroren: Marcel Beyer, Prof. Dr. Günter Blamberger, Liane Dirks und Dr. Hajo Steinert.

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