Der VfL Wolfsburg hat im Existenzkampf der Fußball-Bundesliga ein Lebenszeichen von sich gegeben. Nach der harschen Kritik durch den Aufsichtsrat und der Aussprache mit den Fans unter der Woche präsentierten sich die VfL-Profis im Kellerduell gegen einen erneut enttäuschenden 1. FC Köln wie verwandelt und gewannen verdient mit 4:1 (2:1).

Dank des ersten Sieges in der zweiten Amtszeit von Trainer Felix Magath, der zum insgesamt 450. Mal in der Bundesliga auf der Bank saß, verkürzten die Wölfe den Rückstand auf das rettende Ufer auf zwei Punkte und zogen zudem die seit fünf Monaten auswärts sieglosen Kölner tiefer in den Abstiegsstrudel.

Die Treffer für die Wölfe erzielten jeweils mit einem Doppelpack der überragende Stürmer Mario Mandzukic (14. und 39.) und der eingewechselte Ashkan Dejagah (58. und 88.). Für den FC reichte es nach einem Patzer von VfL-Torhüter Diego Benaglio nur zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer durch Sebastian Freis (40.).

Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena legten beide Mannschaften zu Beginn ein hohes Tempo vor. Bereits in der zweiten Minute scheiterte Freis nach einer Ecke an der Latte, nur zwei Minuten später verfehlte auf der anderen Seite Grafite mit einer Volleyabnahme nur knapp das Kölner Tor.

Den Hausherren war es anzumerken, dass sie nach den zuletzt schwachen Leistungen etwas gutmachen wollten. Verdienter Lohn für die Bemühungen war die Führung durch Mandzukic, der ein ständiger Unruheherd im Kölner Strafraum war.

Bei den Geißböcken machte sich im ersten Spiel nach der Ankündigung von Trainer Frank Schaefer, nach der Saison seinen Posten räumen zu wollen, der Ausfall von Kapitän Lukas Podolski (Gelbsperre) bemerkbar. Podolskis Sturmpartner Milivoje Novakovic war als Alleinunterhalter im Kölner Angriff überfordert. Dem FC fehlten die spielerischen Mittel, die Wolfsburger Abwehr in Bedrängnis zu bringen – bis VfL-Torhüter Benaglio der Ball nach einem Schuss von Freis durch die Finger glitt.

Nach dem Seitenwechsel drängten die Gastgeber weiter auf eine Vorentscheidung. FC-Keeper Michael Rensing verhinderte jedoch mit einigen starken Paraden einen größeren Rückstand für sein Team. Die Gäste blieben im Spiel nach vorne jedoch harmlos und offenbarten in der Defensive gegen körperlich robustere Wolfsburger große Schwächen.

Podolski bekennt sich zum 1. FC Köln
Trotz der derzeitigen Misere denkt Lukas Podolski nicht an einen Abschied vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln. "Ich liebe diese Stadt und diesen Verein", sagte Podolski. Trotz der derzeitigen Misere denkt Lukas Podolski nicht an einen Abschied vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln. "Ich liebe diese Stadt und diesen Verein", sagte der 86-malige Nationalspieler der Bild am Sonntag und fügte hinzu: "Auch, wenn es in diesen Tagen mal wieder nicht so perfekt läuft und wir aufpassen müssen, dass wir den Klassenerhalt schaffen."

Gerne hätte Podolski die nächste Spielzeit unter Trainer Frank Schaefer, der unter der Woche seinen Abschied zum Saisonende angekündigt hatte, bestritten. "Er ist ein großer Verlust", sagte Podolski: "Er hat gezeigt, wie wichtig ein guter Trainer für uns ist."

Für die Zukunft wünscht sich der 25-Jährige, dass im Verein "Ruhe und Kontinuität einkehrt." Es sei halt immer nur Unruhe im Verein – Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. In der nächsten Saison werde er zwar auf jeden Fall für den FC auflaufen, sagte Podolski, einen Wechsel ins Ausland zu einem späteren Zeitpunkt kann sich das Kölner Urgestein aber trotzdem vorstellen. "Ich traue mir durchaus zu, mich bei einem europäischen Top-Klub durchsetzen. Spanien und England haben tolle Ligen. Ich denke, dass ich dafür auch die nötige Qualität habe", sagte Podolski.

[SID]