Köln | Die Bezirksregierung Köln hat heute ihre Jahresbilanz 2013 für den technischen und gewerblichen Arbeitsschutz vorgestellt. Beunruhigend ist dabei, dass die Zahl der schweren Arbeitsunfälle steigt. Waren es 2013 noch 500 schwere Arbeitsunfälle und zehn mit tödlichem Ausgang, so sind es 2014 schon 594 schwere und sieben tödliche Arbeitsunfälle.

In 2013 gab es im Regierungsbezirk Köln 14.000 anzeigepflichtige Arbeitsunfälle und 3.000 arbeitsschutzrechtliche Stellungnahmen durch die Experten der Bezirksregierung. Die Mitarbeiter der Bezirksregierung Köln bearbeiteten 70.000 Anfragen, Anzeigen und Mängelmeldungen und fischten 500 mangelhafte Produkte heraus. Zudem wurden 39 qm radioaktive Abfälle aus ganz NRW gesammelt.

Besonders auffallend waren Mängel bei Pedelecs. Man habe 2013 rund 70 Pedelecs bei Herstellern, Importeuren und Händlern überprüft. Dabei so schreibt die Bezirksregierung seien „teilweise gravierende Mängel festgestellt worden“. Bei Klapp-Pedelecs brach auf dem Prüfstand bereits nach fünf Kilometern das Vorderrad. Bei einem Kölner Importeur mussten sich die Kontrolleure mit Hilfe der Polizei Zutritt verschaffen. Auch eine Teleskopleiter, die von einem Discounter vertrieben wurde, machte den Prüfern Sorge, weil sich damit ein Arbeitsunfall bei einem gewerblichen Gartenbaubetrieb ereignet hatte. Die Leiter zerbrach bei der Arbeit und ein Mitarbeiter stürzte und verletzte sich schwer. Die Bezirksregierung stellte fest, dass der Mangel in der Leiter liegt und nicht falsche Handhabung durch den Mitarbeiter stattgefunden habe. Der Importeur, wollte zunächst die Leiter vom Markt nehmen, entschied sich aber jetzt anders und will den Wiederverkauf gerichtlich erzwingen. Das Verfahren ist anhängig.

Im Bereich des Arbeitsschutzes stellten die Prüfer bei 80 Prozent der Unternehmen Fehler beim Thema Arbeitszeit fest. Im Bereich der Produktsicherheit waren es 40 Prozent. Der 80-seitige Bericht 2013 der Bezirksregierung Köln beschäftigt sich auch mit den Themenfeldern: Transportsicherheit und Gefahrguttransporte, Chemikaliensicherheit, explosionsgefährlichen Stoffen, Röntgen, Gefahrstoffe und biologische Arbeitsstoffe Aber auch mit der Arbeitszeitgestaltung, den psychischen Belastungen oder dem Schutz besonderer Personnengruppen, wie etwa der Jugendschutz im Nachtdienst.

Die Bezirksregierung setzt hierfür 158 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Die wiederum für 210.000 Betriebe zuständig sind. Dort arbeiten rund 1,5 Millionen Menschen und die Region Köln verfügt über rund 4,2 Millionen Verbraucher. Gisela Walsken: „Arbeitsschutz und Sicherheit der Mitarbeiter sollte heute und in Zukunft in jedem Betrieb immer an erster Stelle stehen.“

Autor: Andi Goral | Fotos: Daniel Deininger
Foto: Bei diesem Klapp-Pedelec brach nach nur wenigen Kilometern auf dem Prüfstand das Vorderrad.