Köln | Am 2. und 3. Mai ruft ver.di rund 5000 Beschäftigten in den 200 Nierenzentren des Dialyseanbieters (KfH) zur Teilnahme an regionalen Protestkundgebungen auf. Damit solle der Druck auf den Arbeitgeber erhöht werden, in den gescheiterten Tarifverhandlungen über einen neuen Entgelttarifvertrag mit einem verbesserten Angebot zurück an den Verhandlungstisch zu kommen.

Bereits heute soll die Vergütungen der Pflegekräfte in der Dialyse bis zu 20% unter denen des für den Gesundheitsbereich maßgeblichen Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes liegen. „Die niedrigen Gehälter der Pflegekräfte in der Dialyse sind absolut unverständlich, ist doch die Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen, die täglich nierenkranke Menschen während der Dialyse begleiten und betreuen immer größer geworden“, so Astrid Rogge-Musall, Gewerkschaftssekretärin der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft „Verdi“ in Köln.

Vor diesem Hintergrund fordere „Verdi“ eine Anhebung der Vergütungen um 7,5%, rückwirkend ab dem 1. Januar und eine Laufzeit von 12 Monaten. Das letzte Angebot der Arbeitgeber sei die Einführung einer neuen Vergütungstabelle, die zu massiven Vergütungseinbußen für die Beschäftigten geführt hätte. Einzelne Berufsgruppen hätten damit Vergütungskürzungen bis zu 30% hinnehmen sollen. Ein zugesagter Besitzstand für die Altbeschäftigten sollte nur statisch erfolgen, das heißt er wäre bei künftigen Tariferhöhungen gegengerechnet worden. Statt Tabellenerhöhung sollte es für das gesamte Jahr 2016 nur eine Einmalzahlung geben. „Auch in der Dialyse sind immer weniger Beschäftigte für die Versorgung und Pflege der Dialysepatienten vor Ort. Die Belastung unsere Kolleginnen und Kollegen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Sie arbeiten heute permanent an der Belastungsgrenze. Dafür müssen sie jetzt auch angemessen an der wirtschaftlich positiven Entwicklung des KfH beteiligt werden“, sagt die zuständige Gewerkschaftssekretärin Rogge-Musall. „Wir sind nicht die Sparschweine des KfH – Jetzt sind Wir dran!“ sei das Motto der Protestkundgebungen.

Beschäftigte aus Köln, Kerpen, Stolberg und Aachen treffen sich am 2. Mai vor dem KFH in Köln-Ehrenfeld, Venloer Str. 415

In folgenden Regionen bzw. Städten seien Aktionen geplant: Berlin, Kaiserslautern, Köln-Kerpen-Stolberg-Aachen (Köln), Mainz, München und Umgebung,Oberpfalz (Roding), Oldenburg-Hannover (Hannover),Rhein-Main-Gebiet (Neu-Isenburg),Ruhrgebiet (Essen).

Autor: ib