Köln | Gestern sei bekannt gegeben worden, dass das Werk Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis nahezu komplett schließen wolle, erklärt Mohamed Boudih, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätte (NGG). Bei dem Werk in Elsdorf handelt es um den „Diamant“-Zuckerproduzenten Pfeifer & Langen. NGG fordere Pfeifer & Langen nun auf, den Betrieb nicht einzustellen. 

„Es geht um 190 Stammbeschäftigte, von denen 130 ihren Arbeitsplatz verlieren sollen. Die Geschäftsführung von Pfeifer & Langen will sie auf die Straße setzen – darunter Produktionsmitarbeiter, Techniker und Laboranten. Viele sind seit langen Jahren dabei. Selbst Azubis wären von der Werksschließung betroffen. Und das, weil eine Unternehmensberatung dies am grünen Tisch so entschieden hat. Heute rückte die Unternehmensleitung mit den Rotstift-Plänen heraus. Es ist ein ganz bitterer Tag für das süße Gewerbe im Rheinland. Und die NGG Köln wird diese bittere „Diamant-Pille“ nicht schlucken und gemeinsam mit dem Betriebsrat dagegenhalten“, so Boudih.

Die Pläne der Geschäftsführung seien aus NGG-Sicht nicht ausgereift. Es habe in der Vergangenheit eklatante Management-Fehler gegeben: Die Kapazitäten des „Diamant“-Werks in Elsdorf seien bei weitem nicht voll genutzt worden. Im Werk laufe die Veredelung von Zucker – vom Kandis- bis zum Würfelzucker. Diese wolle Pfeifer & Langen dicht machen. Das Know-how der Beschäftigten und den Wert der Produktionsanlage nicht länger zu nutzen, sei die falsche Entscheidung. Für die Beschäftigten sei dies ein Schlag ins Gesicht.

Die NGG fordere die Geschäftsführung von Pfeifer & Langen nun auf, …

– der externen Unternehmensberatung nicht blind zu folgen und keine überstürzten Entscheidungen zu treffen.

– im kommenden Jahr den Betrieb mit allen Beschäftigten in vollem Umfang aufrechtzuerhalten.

– ein Gegenkonzept, das der Betriebsrat – zusammen mit der NGG – vorlegen werde, ernsthaft zu prüfen und bei ihrer Entscheidung zu berücksichtigen. Ziel dabei sei es, die Veredelung in Elsdorf aufrechtzuerhalten.

Autor: ib