Gabriele Burghard-Breg, Betriebsratsvorsitzende der Allianz während der Protestkundgebung

Allianz-Entscheidung kippen
Gabriele Burghard-Breg, Betriebsratsvorsitzende der Allianz, Niederlassung Köln, schilderte report-K.de die Stimmungslage: "Der Schock wird jetzt mit Hilfe der Betriebsräte in Energie für den Kampf für den Erhalt der Arbeitsplätze umgewandelt." Die Betriebsratsvorsitzende sieht durchaus Verhandlungsspielraum wie auch NRW Verdi-Sprecher Frank Fassin: "Wir werden die Vorstandsentscheidung kippen". Burghard-Berg: "Die Entscheidung ist in dieser Härte nicht das letzte Wort." Sie sieht die Entscheidung des Allianz-Vorstandes als erste Überlegung. Außerdem müsse über einen Sozialplan und Interessenausgleich verhandelt werden. Das habe sie in der Betriebsversammlung am Morgen so verkündet. Auch sei die historische Geschichte aufgerollt und der Ist-Zustand dargestellt worden. Die Vertretung der Regionalleitung sei auf der Versammlung gewesen und nicht ausgebuht worden. Man gehe fair mit seinen Verhandlungspartnern um. Insgesamt sind nach Angaben des Betriebsrates 1.400 Beschäftigte der Allianz bei der Versammlung gewesen. Für die nächsten Tage kündigten Verdi und der Betriebsrat der Allianz zahlreiche Aktionen an.

Solidaritätsadressen aus Politik, Kirche und Betriebräten
Zahlreiche Politiker, Gewerkschaften, der evangelische Superintendent Ernst Fey, Betriebsräte aber auch Belegschaften solidarisierten sich mit den Streikenden. Darunter befanden sich die Betriebsräte anderer bedeutender Versicherungsunternehmen wie DEVK, Gothaer, DKV und AXA. Viele kamen zu der Kundgebung auf dem Kaiser Wilhelm-Ring, der in beide Richtungen gesperrt war. Aus der Politik sprachen bei der Kundgebung der CDU-Landtagsabgeordnete Franz-Josef Knieps, der zukünftige Kölner Wirtschaftsdezernent Norbert Walter Borjans, Kölns Bürgermeisterin Elfie Scho-Antwerpes, Herbert Gey, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Rat der Stadt Köln und Kölns SPD-Parteichef Jochen Ott. Auch Vertreter der Kölner Grünen und der Linke.Köln solidarisierten sich mit den Streikenden. Alle Vertreter waren sich einig darin, dass die Entscheidung, den Kölner Standort zu schließen, eine falsche sei.

Das sagten Vertreter aus Politik, Kirche und Gewerkschaft
Bürgermeisterin Scho-Antwerpes kritisierte die Handlung des Allianzvorstandes: "Was nützen teure Marketingkampagnen, wenn man so handelt." Der Kölner DGB Chef Wolfgang Uellenberg-van Dawen ging weiter und bezeichnete die Entscheidung als "moralisches Verbrechen." Die Allianz verliere das Vertrauen, wenn  sie Abeitsplätze streiche, um Börsenkurse explodieren zu lassen. Borjans war nach eigener Auskunft auf ausdrücklichen Wunsch von Oberbürgermeister Fritz Schramma anwesend. Er sagte: "Wie soll man den Menschen erklären, dass man Mitarbeiter rausschmeißt, wenn man 4,4 Milliarden Euro Gewinn macht." Stadtsuperintendent Fey kritisierte, dass der Leitspruch "Unternehmen verpflichtet" immer mehr außer Kraft gesetzt werde. Franz-Josef Knieps überbrachte einen Gruß von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und die Solidaritätsadresse der CDU-Landtagsfraktion.

Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung