Köln | Auch wenn der 1. FC Köln sportlich nicht in der ersten Liga spielt. In Sachen Innovation will der erste Fußballclub der Domstadt ab sofort Gas geben. Dazu hat der Verein nun mit dem globalen SPIN-Accelerator Hype Sports eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet, und das im Startplatz.

Die Digitalisierung ist in vollem Gange und macht auch vor dem Sport nicht Halt. Die durch Digitalisierung optimierten Prozesse verändern nicht nur Trainingssteuerung und Leistungsdiagnostik, sondern auch das Stadionerlebnis, die Kommunikation und das Sponsoring. Startups in aller Welt verfügen über spannende neue Ideen und Businessmodelle – und hoffen darauf, dass sie sich durchsetzen. Die dazu notwendigen Räumlichkeiten befinden sich im Inkubator Startplatz, der bereits seit Herbst 2012 im Kölner Mediapark ansässig ist.

Netzwerk mit hochkarätigen Playern in einem eigenen Ökosystem

Der 1. FC Köln will diese Entwicklung fördern und innovative, kreative Jung-Unternehmen unterstützen. Im Rahmen eines viermonatigen Programms, das bereits im Oktober dieses Jahres starten soll, haben bereits zahlreiche hochkarätige Experten und Multiplikatoren ihre Unterstützung zugesagt, darunter Führungskräfte von UEFA, NFL, Microsoft oder Canal+. In einem ersten Anlauf sollen so zehn Startups an die Sport-Tech-Industrie herangeführt werden.

Die ausgewählten Bewerber werden individuell unterstützt, um ihr Produkt und Businessmodell zu optimieren. Bei Bedarf steht auch die Deutsche Sporthochschule Köln als Partner zur Seite. Im Frühjahr 2019 stellen die Jungunternehmen ihre Entwicklungen und Fortschritte beim so genannten Demo-Day einer Jury und Entscheidern aus dem Sport-Tech-Bereich vor. Die Partnerschaft läuft über drei Jahre, sodass es insgesamt sechs Zyklen mit jeweils zehn bis zwölf Startups geben wird.

Zuversicht bei den Beteiligten

„Wir sind gespannt darauf, mit Hype Foundation gemeinsam die nächste Generation von Sport-Startups zu fördern. Wir werden unser Know-How einbringen, um Ideen zu unterstützen, von denen wir als Club und die Sportbranche insgesamt profitieren können. Und wir wollen so viel wie möglich von den kreativen Unternehmern lernen, die sich Gedanken über die Zukunft des Sports machen“, betonte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.

„Die Offenheit und Vision des 1. FC Köln im Bereich Sportinnovation passt hervorragend zu uns. Ich bin mir sicher, dass unsere Kooperation helfen wird, die Zukunft des Sports positiv zu beeinflussen“, erwiderte Amir Raveh, Präsident und Gründer von Hype Sports den Vorstoß des Vereins in Richtung aktive Innovationsförderung.

Die Plattform Hype Sports Innovation hat das SPIN-Accelerator-Netzwerk Ende 2017 offiziell gestartet. Der erste Zyklus fand gleichzeitig an drei führenden Institutionen statt: Der australischen University of Queensland, der University of Loughborough in London und der Trentino Sviluppo (Italien). Von 33 Startups, die am ersten SPIN-Accelerator-Zyklus teilgenommen haben, profitierten 12 während des gesamten Programms von Gesamtinvestitionen in Höhe von 3,5 Millionen Dollar. Der zweite Zyklus wird gemeinsam mit dem 1. FC Köln und Maccabi Haifa, der San Jose State University im Silicon Valley und weiteren Partnern starten, so der Plan.

In dem bereits etablierten Startup-Ökosystem Startplatz mit seinen derzeit rund 80 Startups treffen die angehenden Jungunternehmerinnen und -unternehmer auch auf ein Netzwerk aus Corporates, Bildungs- und Digitalisierungsexperten. „Das ist eine große Chance für die Sportstadt Köln“, so der optimistische Ausblick von FC-Geschäftsführer Wehrle. Die zehn teilnehmenden Teams für die erste Runde stehen noch nicht fest. Bewerben kann man sich bis zum 6. Oktober unter folgender URL: http://accelerators.hypesportsinnovation.com/1fckoln/.

Autor: Ralph Kruppa
Foto: v.l.n.r.: Philipp Liesenfeld (1. FC Köln), Dr. Lorenz Gräf, (Startplatz), Amir Raveh und Bernd Wahler (beide Hype Sports Innovation). Bild: 1. FC Köln