Köln | In die Kölner Innenstadt sollen zukünftig grundsätzlich keine Lkw über 7,5 Tonnen mehr fahren dürfen. Der Lieferverkehr ist von der Regelung, die zu Beginn des neuen Jahres in Kraft soll, ausgenommen. Dies sieht ein „Lkw-Führungskonzept“ vor, dass am 6. November 2013 vom Verkehrsausschuss der Stadt Köln verabschiedet wurde. Die Industrie- und Handelskammer zu Köln begrüßt grundsätzlich das Konzept, mit dem die Innenstadt und Wohngebiete eine Entlastung vom Lkw-Verkehr erfahren sollen. Jedoch kritisiert die Kölner Wirtschaft, dass ihre Anregungen nur teilweise aufgegriffen wurden.

So sei die geplante Sperrung der Rheinuferstraße oder die Kappung der Verbindung der Ringe nicht hinnehmbar. Fest stehe im Übrigen, so die IHK, dass das LKW-Führungskonzept insgesamt nicht zu einer Verringerung des Verkehrsaufkommens führe, sondern nur zu einer Verdrängung auf einige wenige Straßenzüge. Im Störfall, etwa bei einem Unfall, seien Ausweichstrecken zunächst nicht vorgesehen. Dringend müssten nun Alternativrouten erarbeitet und ausgewiesen werden.

Wenig sinnvoll ist nach Ansicht der Kölner Wirtschaft auch die vom Verkehrsausschuss erhobene Forderung eines Durchfahrtverbotes für nicht in Köln startende und endende Lkw-Verkehre. Es stehe die Frage im Raum, welcher Transporteur sich freiwillig in das Kölner Straßenchaos begebe, um von Antwerpen nach Osteuropa zu kommen, so die IHK Köln.

„Das jetzt beschlossene Lkw-Führungskonzept wird der Stadt Köln helfen, die Wohngebiete vom LKW-Durchgangsverkehr zu entlasten“, erklärt Dr. Ulrich S. Soénius, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Geschäftsbereich Standortpolitik. Die Stadt Köln habe, so Soénius weiter, die IHK Köln zwar frühzeitig eingebunden. Aber im Entwicklungsverfahren seien die von der Wirtschaft vorgetragenen Anregungen nur zum Teil in den Beschluss des Verkehrsausschusses der Stadt Köln eingegangen.

Insbesondere führe die Sperrung der Rheinuferstraße teils zu mehr als 20 km Umweg pro Fahrt, so Soénius: „Dadurch werden die Transportunternehmen der Region mit erheblichen Nachteilen und starken Kostensteigerungen belastet. Zudem ist dies aus Umweltschutzgründen widersinnig.“
Soénius kritisiert, dass die Verbindungen zwischen dem Innenstadtring und den äußeren Ringen größtenteils gekappt worden seien: „Die daraus resultierenden Umwege sind ökonomisch und ökologisch der falsche Weg.“ Klar sei aber auch, dass Ziel- und Quellverkehre erhalten blieben. Niemand müsse befürchten, dass keine Lebensmittel mehr ins Viertel kommen.

Autor: dd
Foto: Die Kölner IHK fordert Nachbesserungen am „Lkw-Führungskonzept“ der Stadt Köln.