Symbolbild Hochwasser

Köln | Im Juli 2021 hat ein Hochwasser als größte Naturkatastrophe der Landesgeschichte Nordrhein-Westfalen die Menschen erschüttert. Daraufhin entschied Innenminister Herbert Reul, den Katastrophenschutz in NRW neu aufzustellen. Seither wurde der Katastrophenschutz weiterentwickelt und ausgebaut, um so die Bevölkerung zukünftig im Katastrophenfall besser schützen zu können.

Der Fünfzehn-Punkte-Plan

Innenminister Reul beriet sich mit einem Kompetenzteam, welches im September 2021 seine Arbeit aufnahm. Dabei entwickelten sie einen 15-Punkte-Plan für mögliche kommende Katastrophen. „Der Fünfzehn-Punkte-Plan ist unser Leitfaden für die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes. Er hilft uns, noch besser vorbereitet zu sein. Innerhalb eines Jahres haben wir Gelder bereitgestellt und Stellen geschaffen, um die Ideen und Vorschläge aus dem Kompetenzteam umzusetzen und auf die Strecke zu bringen“, so Reul.

Warnungskonzept des Landes NRW

Zukünftig sollen die 6.000 Sirenen in Nordrhein-Westfalen ausschließlich als Warnmedium für die Bevölkerung dienen. Zuvor wurden mit Sirenen zudem Einsatzkräfte alarmiert. Mit dieser Veränderung sollen künftig Verwechslungen bei Sirenengeräuschen künftig vermieden werden. Zudem werden in Zukunft über 1.100 Stadtwerbetafeln in Nordrhein-Westfalen über landesweite Warnungen die Bevölkerung informieren. Der Mix aus Sirenen, Meldungen über Funk und Fernsehen, Apps und Cell Broadcast soll so sicherstellen, dass möglichst viele Bürger:innen schnell erreicht werden können.

Ausbau der Sirenenwarnung

Die Anzahl der Sirenen in NRW sind seit Mitte 2021 um 12 Prozent gestiegen. Mit dem Ausbau des Sirenennetz soll die Bevölkerung besser gewarnt werden. Das Land stellt dafür in diesem Jahr zehn Millionen Euro zur Verfügung. Diese soll dazu dienen, die Förderlücke des Bundes, der seine Förderung trotz der wiederholten Forderungen der Länderinnenministerien eingestellt hat, zu schließen.

Präventionstag zum Katastrophenschutz

In Bonn fand im Oktober 2021 zum ersten Mal ein Katastrophenschutztag des Landes statt. Weitere Schutztage folgten 2022 in Dortmund und Krefeld. In diesem Jahr findet der Katastrophenschutztag am 26. August in Paderborn statt. Ziel der Schutztage ist es mehr Gefahrenbewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen, für verschiedene Katastrophenszenarien zu sensibilisieren und Informationen zum Thema Warnung zu vermitteln.

Mehr Ausstattung

Damit kommunale Einsatzkräfte im Katastrophenfall über ausreichend Ausrüstungsreserven verfügen, beschafft das Land NRW zusätzliche Materialien, wie etwa Schutzkleidung, Zelte und Feldbetten, für das Landeskatastrophenschutzlager. Diese kann die von der betroffene Bevölkerung oder für die Unterbringung von Einsatzkräften verwendet werden.

rs