Dr. Norbert Walter-Borjans unter der ungeliebten Nierentischform

Warum? Der Dezernent erklärt, die Bewerber hätten zwar Ideen gehabt, aber die langfristige erfolgreiche Bewirtschaftung des Parkcafés sei mit keinem Vorschlag garantiert gewesen. Außerdem sei der Finanzielle Rahmen letztendlich nicht ausreichend gewesen. Man hätte nach vielen intensiven Beratungen dann doch absagen müssen. Da stellt sich doch die Frage, wie teuer eine Instandsetzung der 50erJahre Immobilie wäre. Dr. Norbert Walter-Borjans nennt als Mindestsumme 2, 5 Mio Euro. „ Das kann während der Umbaumaßnahmen auch gerne mal eine Million mehr werden“, erklärt er“ wir brauchen also neben einem sinnigen Konzept auch einen finanzstarken Investor.“

Bis jetzt habe sich allerdings niemand interessiert gezeigt. Damit nun den Kölnern eine verrottende Ruine erspart bleibt, prüft die Verwaltung folgende Optionen: An aller erster Stelle wird ein leistungsstarker Investor mit einem überzeugenden Nutzungskonzept für das Parkcafé gesucht. Natürlich wäre auch die Nutzung durch eine öffentliche oder eine öffentlich geförderte Institution denkbar. In beiden Fällen würde das denkmalgeschützte Haus vereinbarungsgemäß hauptsächlich öffentlich zugänglich sein –die Kölner Bürger bekämen eine weiter attraktive Location.

Walter-Borjans kann sich auch die Nutzung durch eine Karnevalsgesellschaft vorstellen – wenn sich eine findet, die die Sanierungskosten aufbringen kann. Bleibt das privatwirtschaftliche und öffentliche Interesse am Parkcafé weiterhin so gering wie bisher, besteht auch die Möglichkeit, das Gebäude abzureißen. Dazu müsste es von der Liste schützenswerter Baudenkmäler gestrichen werden. Der Stadtkonservater Kölns wurde bereits um eine konstruktive Resonanz in dieser Sache gebeten.

Kein Nierentischfreund
Primär möchte Walter-Borjans das Gebäude natürlich erhalten denn „Ich bin ja nicht so ein Nierentischfreund aber diese Ding hier hat eine wunderbare Architektur.“ Damit die Diskussion nicht ewig so weitergeht hat der Wirtschafts- und Liegenschaftsdzernent einen zeitlichen Rahmen ins Auge gefasst: Bis zum 50jährigen Jubiläum der Eröffnung der Bundesgartenschau – also Mitte 2007 – soll eine Entscheidung getroffen werden. Denn: „ Jeder weitere Winter macht das Gebäude mehr kaputt.“ und „Vom Schmuckstück zum Schandfleck werden – das hat das Gebäude nicht verdient.“ 

Info: Das Parkcafè im Rheinpark in Köln-Deutz wurde  1957 zur Bundesgartenschau errichtet. Auf 680m² Innenraumnutzfläche und 580m² Außennutzfläche war das mittlerweile denkmalgeschützte Gebäude Spielort verschiedenster Events. Es unterliegt der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Köln.

Foto & Text Christina von Haugwitz für report-k.de / Kölns Internetzeitung