Köln | Nur vier Quadratmeter groß ist die Fläche für einen stromerzeugenden Bodenbelag, der derzeit auf dem Gelände der Rheinenergie AG am Parkgürtel installiert ist. Solarmodule sollen so zukünftig zur Stromerzeugung beitragen.

Wie der stadtnahe Versorger am gestrigen Mittwoch berichtete, hat die Rheinenergie dazu eine Kooperation mit dem niederländischen Unternehmen Energy Floors geschlossen. Die Elemente haben eine Größe von 60 von 60 Zentimetern und sind mit Solarmodulen modernster Bauart bestückt.

Eigenen Angaben zufolge ist das Solarfeld in Köln der erste installierte Bodenbelag in Deutschland überhaupt und möglicherweise eine Option, die Energieversorgung der Zukunft zu sichern. Allerdings werden für den Test erst einmal nur neun dieser innovationen Bodenplatten verlegt und installiert, die Gesamtfläche beträgt rund vier Quartatmeter.

Tests sollen Praxistauglichkeit beweisen

Die Rheinenergie hat auf dem Gelände ihrer Hauptverwaltung in Kooperation mit dem niederländischen Unternehmen Energy Floors einen stromerzeugenden Bodenbelag installiert. / Quelle: Rheinenergie AG

Bevor das Konzept in die Flächen gehen kann, muss getestet werden, wie belastbar und stabil die Platten unter alltäglichen Bedingungen sind. Die in die Bodenplatten eingebauten Photovoltaikzellen produzieren bei Sonneneinstrahlung Solarstrom. Das Solarmodul einer Platte hat eine Leistung von 35 Wp (Watt peak). Ein Aluminiumrahmen und eine für die Rutschfestigkeit angeraute Glasoberfläche schützen die sensible Technik im Innern der Bodenplatte.

„Wir testen das Produkt auf seine Praxistauglichkeit: Wie belastbar sind die Platten, wie rutschfest ist ihre Oberfläche bei Regen, verträgt das Material im Winter Streusalz?“, sagt Kristin Bürker, zuständige Projektverantwortliche der Rheinenergie AG.

Innovation auch für individuelle Verkehrslösungen geeignet

Und die smarten Platten können noch viel mehr als Strom erzeugen: Eingebaute Sensoren geben Informationen über das Bewegungsverhalten. Durch verbaute LED-Leuchten können mit dem Bodenbelag individuelle Verkehrslösungen geschaffen werden, zum Beispiel eine nächtliche Straßenbeleuchtung für Fußgänger.

Die solaren Bodenplatten könnten in Zukunft auch im öffentlichen Straßenraum zum Einsatz kommen. „Ballungsräume wie Köln brauchen viel Strom. Die Erzeugung von nachhaltigem Strom erfordert aber viel Fläche. Versiegelte Flächen gibt es in Großstädten sehr viele. Mit solaren Bodenplatten ließe sich ein Teil davon zur Stromerzeugung nutzen“, erklärt Dr. Matthias Dienhart, Leiter des Bereichs Energiewirtschaftliche Grundsatzfragen bei der Rheinenergie.

Auf ihrer Testfläche am Parkgürtel will die RheinEnergie in den kommenden Monaten auch stromerzeugende Bodenplatten anderer Hersteller installieren, um die Produkte miteinander zu vergleichen. Ist der Test erfolgreich, will das Unternehmen die Verlegung und elektrische Anbindung sowie die Wartung und Instandhaltung eines stromerzeugenden Bodenbelags in Zukunft im Rahmen seiner Quartierskonzepte Ge-schäftskunden und Kommunen als Dienstleistung anbieten, hieß es dazu abschließend.

Autor: rk
Foto: Die smarten Platten können noch mehr als Strom erzeugen: Durch verbaute LED-Leuchten können mit dem Bodenbelag individuelle Verkehrslösungen geschaffen werden. / Quelle: Rheinenergie AG