Frankfurt/Main | aktualisiert | Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat in der Nacht zum Montag die Beschäftigten der privaten Sicherheitsdienstleister an zahlreichen deutschen Flughäfen zu Warnstreiks aufgerufen. Diese beginnen in den frühen Morgenstunden und werden an einigen Standorten bis zum Mittag fortgesetzt. Die Gewerkschaft rechnet mit Behinderungen im Flugverkehr, da die Sicherheitskontrollen zu den Fluggates bestreikt werden.

Betroffen sind laut der Planungen die Flughäfen Baden-Baden/Karlsruhe, Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln-Bonn und Stuttgart. Die vierte Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) über einen Manteltarifvertrag im Sicherheitsbereich Aviation für 15.000 Beschäftigte war am 14. November ohne Ergebnis geblieben. „Zum wiederholten Male reagieren die Arbeitgeber nicht auf unsere Forderung nach einem Gesamtangebot, sondern setzen auf eine Verschleppungstaktik – dieser Ignoranz begegnen die Beschäftigten nun ihrerseits mit klarer Haltung, um den Arbeitgebern auf die Sprünge zu helfen“, sagte der Verdi-Verhandlungsführer Andreas Sander. Die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) werden voraussichtlich am 15. und 16. Januar 2013 in Berlin fortgesetzt.

Flugverkehr am Düsseldorfer Flughafen beeinträchtigt

Auch am Düsseldorfer Flughafen kommt es aufgrund des Streiks zu Beeinträchtigungen des Flug- und Abfertigungsbetriebs. Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Mitglieder heute in Düsseldorf in der Zeit von 4:00 bis 10:00 Uhr zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Während die Personal- und Warenkontrollen, für die der Flughafen zuständig ist, besetzt sind, laufen die Fluggastkontrollen nur eingeschränkt. Neun Abflüge wurden von den Fluggesellschaften wegen des Streiks gestrichen. Es kommt aktuell zu Verzögerungen von bis zu zwei Stunden. Wartende Fluggäste werden im Terminal über die aktuelle Sachlage informiert und mit Getränken versorgt. Insgesamt sind heute etwa 630 Flugbewegungen in Düsseldorf geplant.

Wegen der vernetzten Flugpläne kann es auch nach Ende der Streikaktion noch zu Verzögerungen im Luftverkehr kommen. Darum wird allen Fluggästen empfohlen, sich vor Reiseantritt über den aktuellen Stand ihres Fluges bei der Airline oder dem zuständigen Reiseveranstalter zu informieren. Alle Passagiere, die heute einen Flug ab Düsseldorf geplant haben, werden gebeten, sich vor ihrer Anreise zum Airport bei den Airlines, Reiseveranstaltern oder auf der Homepage von Düsseldorf International über ihren Flugstatus zu informieren.

Als Folge des Streiks am Flughafen Düsseldorf wurden laut Flughafenbetreiber elf Flüge gestrichen. Bei 45 Abflügen sei es während des Streiks zu Verzögerungen von bis zu drei Stunden gekommen.

Streik am Flughafen Köln/Bonn beendet, Auswirkungen dauern an

Der Streik am Köln/Bonn Airport ist zwar beendet, die Auswirkungen werden aber voraussichtlich noch mehrere Stunden andauern. Zurzeit bilden sich lange Schlangen vor den Personen-Kontrollstellen. Fast alle Abflüge sind noch verspätet, zwei Flüge nach Berlin wurden annulliert. Fluggäste werden gebeten, sich bei Ihren Airlines oder auf der Homepage des Flughafens Köln/Bonn über den Status ihres Flugs zu erkundigen.

Autor: dts, cb
Foto: Symbolfoto