Köln | Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) schreibt von Streit um Butter, Käse und Joghurt. Am Montag gibt es Warnstreiks in der NRW-Milchwirtschaft. Die Schwerpunkte sind in Erftstadt, Köln, Moers, Herford, Lippstadt und Gütersloh. Die Kritik der NGG: Nur Mini-Lohnplus und keine Verbesserungen für Azubis.

Rund 2.000 Menschen arbeiten in der NRW Milchwirtschaft. Ab kommenden Montag, 9. April, wird es in zahlreichen Betrieben zu Warnstreiks kommen. Schwerpunkte werden dabei Unternehmen in Erftstadt, Köln, Moers, Herford, Lippstadt und Gütersloh sein. Zu den Arbeitsniederlegungen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen. Mit den Warnstreiks, die bis Mittwoch geplant sind, wollen NGG und Beschäftigte gegen die Haltung der Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen für die Milchwirtschaft in NRW protestieren. Die nächste Verhandlungsrunde findet am kommenden Donnerstag (12. April) statt.

Nach Angaben des Vorsitzenden des NGG-Landesbezirks Nordrhein-Westfalen, Thomas Gauger, haben die Arbeitgeber bislang kein für die Beschäftigten akzeptables Verhandlungsangebot auf den Tisch gelegt – und das obwohl auch die Milchwirtschaft in NRW boome: „Nicht nur das Lohnangebot liegt mit 2,25 Prozent deutlich unter der NGG-Forderung von 6 Prozent. Besonders unverständlich ist, dass die Chefs der nordrhein-westfälischen Molkereien und Käsereien auf stur schalten, wenn es um die zukünftige Übernahme von Azubis nach der Lehre geht.“

Die Beschäftigten in den Betrieben seien, so die NGG, über die Haltung der Arbeitgeber „extrem sauer“ und mit Blick auf einen längeren Arbeitskampf deshalb auch „extrem streikbereit“. NGG-Landesvorsitzender Thomas Gauger: „Die Milchproduktion ist in Nordrhein-Westfalen ein starker und brummender Wirtschaftsfaktor. Da ist es an der Zeit, dass diejenigen, die die Waren herstellen und verarbeiten, auch davon profitieren. Gleichzeitig braucht die Branche Fachkräfte. Und die lockt man nur mit guten Arbeitsbedingungen und solider Bezahlung.“

Autor: Andi Goral