Der Geschäftsführer von Köln-Tourismus, Jürgen Amann. Foto: Eppinger

Köln 2022 war das dritte Jahr, das in Köln im Zeichen der Corona-Pandemie stand. Allerdings sorgten die gelockerten Schutzmaßnahmen dafür, dass die Touristen im vergangenen Jahr wieder vermehrt in die Domstadt zurückgekehrt sind. Das belegen die vom Statistischen Landesamt veröffentlichen Zahlen: So gab es 2022 3,2 Millionen Ankünfte sowie insgesamt 5,6 Millionen Übernachtungen in Kölner Hotelbetrieben.

Damit liegt man am Rhein wieder bei 85 Prozent des Übernachtungsvolumens von 2019. „Wir sind in Köln mit einem blauen Auge aus der Krise gekommen. Die befürchtete Pleitewelle hat sich nicht bewahrheitet. So liegt die Zahl der angebotenen Hotelbetten mit 35.905 in 300 Betrieben um 5,5 Prozent über der Anzahl von 2019“, berichtet Köln-Tourismus-Geschäftsführer Jürgen Amann. Nach zwei schwierigen Jahren und zahlreichen Maßnahmen für die Erholung des Kölner Tourismus habe man die Trendwende geschafft.

Der Tourismus hat in Köln ein anderes Gesicht bekommen

Der Tourismus in der Domstadt hat aber durch die Krise ein anderes Gesicht bekommen: So haben die deutschen Nahmärkte eine deutlich größere Bedeutung bekommen und liegen bei den Übernachtungen bei 69 Prozent. „Wenn man noch die direkten Nachbarländer einbezieht, kommen von zehn Gästen acht aus dem näheren Umfeld.“ Zugenommen haben auch die Tagesreisen nach Köln, die nicht nur aus der unmittelbaren Umgebung, sondern auch aus weiter entfernten Nachbarstädten wie zum Beispiel Frankfurt erfolgen.

Zu den Bereichen, die den Kölner Tourismusexperten aktuell noch Sorgen bereiten, zählen die Geschäftsreisenden, bei denen es geringere Zuwächse gab als beiden Freizeitgästen. „Die klassische Geschäftsreise, bei der Gast zu einem Termin nach Köln fährt, ist deutlich zurückgegangen. Da werden heute digitale Lösungen bevorzugt. Hier werden wir das alte Niveau auch nicht wieder erreichen“, prognostiziert Amann.

Chancen für Köln bei Geschäftsreisen zu Messen und Kongressen

Dagegen seien längere Geschäftsreisen zu Tagungen, Kongressen oder Messen eine große Chance für Köln. Während der Hochphase von Corona sind diese fast komplett zum Erliegen gekommen. Im Vorjahr hat man aber ab dem Sommer deutliche Zuwächse bei den Teilnehmern und bei den Veranstaltungen verzeichnen können. Insgesamt geht der Trend hier zu größeren Events.

Kleinere Veranstaltungen mit 20 bis 25 Teilnehmern werden anders als große Messen und Kongresse wohl auch künftig rein digital ablaufen. „Wo der Weg bei hybriden Angeboten hingehe, ist derzeit noch unklar. Das Einzugsgebiet für Veranstaltungen vor Ort wird deutlich regionaler, sodass die Konkurrenz der Nahmärkte weiter zunehmen wird. Daher müssen wir in Köln unser touristisches Profil weiter schärfen “, betont Amann.

Die meisten Köln-Touristen kommen aus dem Inland

Bei der Herkunft der Kölner Gäste belegen die Niederländer nach den Deutschen den zweiten Platz. Ihnen folgen die Briten auf Platz drei. Während Touristen aus den USA wieder vermehrt in der Domstadt unterwegs sind, hat der Ukraine-Krieg dazu geführt, dass keine Gäste aus Russland und den GUS-Staaten an den Rhein kommen. Wegen Corona war dies im Vorjahr auch bei den Touristen aus China der Fall.