„Die c/o pop  war ein Reflex auf den Popkommweggang“ so schildert Norbert Oberhaus die Gründung des Festivals, das zum ersten Mal 2004 in Köln stattfand und sich heute fünf Jahre später zum eigenständigen Branchentreff für elektronische Musik und Independent gemausert hat. Die Musikbranche will und braucht die Angebote der c/o pop, auch wenn die Macher eigentlich keine Musikmesse bei der Gründung im Sinn hatten. Vergegenwärtigt man sich dass 2001 auch noch VIVA 2001 an Berlin verlor mag man den Erfolg erst recht einordnen. Heute sagt Oberhaus: "Wir sind auf Augenhöhe mit der Popkomm". Warum es immer wieder gelingt Musikbusiness mit Festivals in Köln zu etablieren führt Oberhaus auf die kurzen Wege in der Kölner Szene, der losen Netzwerke und der Dichte kleiner Labels und Agenturen zurück. Auf die Frage was sein persönliches Highlight der 5ten c/o pop ist, antwortet Oberhaus diplomatisch: „Als Festivalmacher habe ich keine Favoriten, das ganze Festival ist ein absolutes Highlight.“

Auch Bürgermeisterin Angela Spizig hob die Bedeutung der c/o pop hervor: „Sie sind auf dem richtigen Weg! Als die c/o pop im Jahre 2004 erstmalig angetreten ist, um uns ein neues Festival für urbane Popkultur zu präsentieren, konnte niemand ahnen – am wenigsten wohl die Macher selbst – wohin der Weg sie und ihr frisch aus der Taufe gehobenes Projekt führen würde. Das war zu einer Zeit, als sich die Musikindustrie in einer tiefen Krise befand – die im übrigen bis heute nicht überwunden ist. Damals hatten sich mit der PopKomm und VIVA zwei musikalische Schwergewichte nach Berlin verabschiedet hatten, und Köln drohte in eine Art Schockstarre zu fallen.

Doch da tat sich eine Gruppe von Enthusiasten unter Federführung des Kulturamtes zusammen und sagte sich: jetzt erst recht! Wenige trauten der c/o pop seinerzeit zu, aus dem großen Schatten der etablierten Musikmesse und des Ringfestes herauszutreten.
Heute ist die c/o pop ein Pflichttermin im internationalen Musikgeschäft. In der Stadt, die sich einst von der Musik der Gruppe Can inspirieren ließ – ich erinnere mich noch an gigantische Konzerte in der legendären Sporthalle – gibt es jetzt eine starke junge Szene, die internationale Aufmerksamkeit verdient und die hier eine tolle Gelegenheit hat, sich Gehör zu verschaffen.“

Die c/o pop (cologne on pop) beschreibt sich selbst als ein urbanes Festival für elektronische Musik, Indie, Pop- und Clubkultur. Das Festivalprogramm befasst sich, dem weltbekannten "Sound of Cologne" stark verbunden, vor allem mit Clubmusik und deren vielfältigen Ausprägungen, reflektiert aber auch kontemporäre Strömungen der Indie-, Pop- und Rockszene. Das Festival wird flankiert von professional c/o pop (pro c/o pop) – einem internationalen Business forum für die »music related industries«. pro c/o pop besteht aus einer Fach- und Publikumsmesse (affair c/o pop), die sich an nationale und internationale Labels und Vertriebe im Independent-Bereich richtet, sowie einem Kongress (conference c/o pop) mit Workshops, Panels und Vorträgen, die sich dem Alltag von Musik- und Medienschaffenden widmen.

Das Programmheft der Messe ist dicht gefüllt und für echte Musikenthusiasten ist es Pflicht in den nächsten Tagen nur tagsüber zu schlafen und relaxen. Denn Nachts gibt es Sounds nur vom allerfeinsten. Im Rheintriadem gaben heute Gravenhurst das Opening, im Gloria trat die legendäre DAF (Deutsch-Amerikanische-Freundschaft) auf und für das Partyvolk begann das Opening c/o pop 2008 im Gewölbe im Westpark.

Das Programm ist bunt und vielfältig wie die Pappboxen mit den riesigen Lettern auf denen Play steht und reicht von Die Asia_Pazifische Platte, 2. Gang über die Headbangers Night in Odonien, oder dem Screening Berlin Calling und anschließender Party. Electronic Vibes from India, die Silent Movie Night, World of Reggae, der Clubnacht Local Heroes, der Pollerwiesen-Party, dem Spex Cup oder dem DJ Brunch. Oder mit anderen Worten es bleibt spannend und genießen Sie relaxed beste Musik in Köln, oder diskutieren sie einfach mit.

INFOBOX: Die Kölner Kunsthoschschule für Medien auf der c/o pop
Visual Music Lounge der KHM

Die Kunsthochschule für Medien Köln präsentiert sich auf der diesjährigen c/o-pop vom 14. bis 16. August mit einem abwechslungsreichen Programm künstlerischer Produktionen rund um das Thema Musik: Sampler außergewöhnlicher und preisgekrönter Videoclips.

Mediale Szenografien / Chet Baker Story. Interpreten Gerard Presencer, Allan Praskin, Julian Wasserfuhr in Kooperation mit ICM Köln und T-Mobile). Artists: Eva Kehl, Michael König, Matthias Gerding, Nando Nkrumah. Projektleitung: Heide Hagebölling.

Roll_over_Beethoven: ClassicClips und interaktive Installationen in Kooperation mit dem Internationalen Beethovenfest Bonn. Artists: Moritz Füllgrabe, Nando Nkrumah, Zhe Li, Esin Büyükyldrim, Ozan Özbanazi. Projektleitung: Heide Hagebölling, Frank Horlitz.

ClassicVJing: “Bildmusik” zu Martin Grubingers "percussive planet" in Koopereration mit Lichtfront Köln, dem internationalen Beethovenfest Bonn und T-Mobile. Artists: Lichtfront VJays, Köln. Art-Director Frank Horlitz. Martin Grubinger:multi-percussionist. Projektleitung: Heide Hagebölling, Frank Horlitz.

Speziell für die c/o-pop "Audio-Video-logy": live session mit Videokünstlern, Musikern und Elektro-djs. Unter anderem Echo Ho (Solo als lapin alpin – pseudo Japanese pop / Duo mit Hannes Hölzl als earweego – electronic nomads). Echo Ho spielt diverse elektronische Einheiten mit selbst gebauten Interfaces und eigener Musiksoftware. Artists: Luis Négron van Grieken, Echo Ho, Hannes Hölzl, Michael König, Patrick Arbeiter, Daniel Brandt, Pierre Chevallier, Band und DJ.

Donnerstag, 14.08.08: 18:00-21:00 Screenings: MusicBox, Chet Baker Story, Roll_over_Beethoven
Freitag,  15.08.08:18:00-22:00 Screenings: MusicBox, Chet Baker Story, Roll_over_Beethoven und anderes

Samstag,  16.08.08: 18:00-20:00 Screenings: MusicBox, Chet Baker Story, Roll_over_Beethoven
und ab 21:00: Audio-Video-logy: live session mit Videokünstlern, Musikern und Elektro-djs.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung