Köln | Die Cologne Design Conference hat ein Logo. Dazu hat man einen Wettbewerb ausgeschrieben. Den hat der Kölner Designer Felix Rostig gewonnen und erhält für sein vertikal gestaltetes Logo, dass die drei Anfangsbuchstaben „C“, „D“ und „C“ vertikal verbindet 4.000 Euro. Die beiden weiteren Preisträger erhalten je 1.000 Euro.

Die Begründung der Jury: „Das neue Markenzeichen bildet die Ligatur der drei Startbuchstaben des Events Cologne Design Conference. Trotz der simplen Konstruktion erscheint es kraftvoll und elegant. Die Öffnung am oberen Ende ermuntert zur Befüllung mit immer neuen Inhalten, die durch die Schwünge der Form mäandern. Es bildet scheinbar eine Helix, die zukünftig das Genom der Veranstaltung transportiert. Es ist für jedwede Anwendung online sowie offline geeignet. Das Logodesign erlaubt unterschiedlichste Texturen, die sich von Jahr zu Jahr ändern und so in der Retrospektive die unterschiedlichen Schwerpunkte der Veranstaltungen sichtbar machen könnte.“

Nun lässt sich über Geschmack streiten und daher ist es immer schwierig ein Logo zu bewerten. Die Jury sollte sich, da es sich um eine Designmarke handelt, allerdings noch einmal mit dem Begriff der „Ligatur“ und den dafür geltenden Regeln beschäftigen, den man so locker flockig in die Begründung eingeführt hat. Denn für Ligaturen gelten, sowohl was „Majuskeln“, wie „Minuskeln“ angeht, eigentlich strenge und klare Regeln. Und das sind nicht wenige. Zu diskutieren wäre sicherlich auch, ob eine vertikale Buchstabenverbindung unter diesen Regeln überhaupt eine „Ligatur“ im klassisch typografischen Sinn ist oder nicht vielmehr ein Formsatz zur Erschaffung eines Logos oder in diesem Fall mit der gezeichneten Anmutung nicht viel eher noch ein Signet.

Für eine Designkonferenz durchaus ein Thema, noch dazu, weil Ligaturen in der Jetztzeit, auch wenn Sie einfach mit Designprogrammen herzustellen, eigentlich aus der Mode sind. Unter anderem wegen der Suchmaschinen – denn aufgemerkt: Google erkennt Ligaturen nicht – und wegen schwerer Lesbarkeit, da das Auge des modernen Homo Sapiens nicht mehr auf Ligaturen, sofern sie richtig gesetzt sind, trainiert ist. Zudem, wie schon beschrieben, sind die Regeln des Ligaturensatzes vielfältig und nicht einfach. Vielleicht diskutiert die nächste Cologne Design Conference mit Typographen den korrekten Ligaturensatz der „Deutschen Schrift“ im 21. Jahrhundert und die Verwendung von „Ligaturen“ und verhilft diesen so zu neuer Blüte und Renaissance. Möglich wäre dies am 24. November, denn dann findet die zweite Cologne Design Conference statt.

Der Wettbewerb wurde von Köln Design ausgerufen, um der Cologne Design Conference ein Bild zu verleihen. Das Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro stiften IHK Köln, KölnTourismus und die Stadt Köln, Stabsstelle für Medien- und Internetwirtschaft.

Die Cologne Design Conference wird getragen von:

– Akademie für Kommunikationsdesign Köln

– ecosign / Akademie für Gestaltung

– Eyes & Ears of Europe e.V.

– Hochschule Macromedia

– IHK Köln

– international Gender Design Network / iGDN

– KISD – Köln International School of Design der TH Köln

– KölnDesign e.V.

– Koelnmesse GmbH

– KölnTourismus GmbH

– Kunsthochschule für Medien Köln

– StadtRevue Verlag GmbH mit Le Bloc, komo und Raum 5

– MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln

– Ökorausch Festival für Design und Nachhaltigkeit

– Rheinische Fachhochschule, Fachbereich Mediendesign

– Stadt Köln, Stabsstelle für Medien- und Internetwirtschaft

– Verband Deutscher Industrie-Designer VDID NRW

Autor: Andi Goral