Köln, 10.03.2007, 13:00 Uhr > Überall im Kölner Stadtgebiet tauchen sie jetzt auf, die weißen Plakate mit dem Fisch, einem alten christlichen Symbol und der orangenen Flosse. Es ist das Plakat des 31. Evangelischen Kirchentages das die Losung „lebendig und kräftig und schärfer“ (Hebr. 4,12) visualisiert. Im Rosenmontagszug wurde da ja dann auch schon mal ein Haifisch draus.

Foto oben: Kirchentagsgeneralsekretärin Dr. Ellen Ueberschär, Kirchentagspräsident Dr. Reinhard Höppner, Präses Nikolaus Schneider (v.l.)
 
Als „Einladung, sich einzumischen und mitzuwirken“ kennzeichnete Kirchentagspräsident Dr. Reinhard Höppner bei der Präsentation vor Journalisten die Botschaft des Plakats. „Wir wollen keinen Kuschelkirchentag, sondern einen der Auseinandersetzung und der Schärfung des christlichen Profils“, meinte der ehemalige Ministerpräsident aus Magdeburg. Der Kirchentag vom 6. bis 10. Juni 2007 wolle „ein Ort der Orientierung und des Dialogs“ sein; er solle herauszufinden helfen, „warum wir Christen sind und was unsere Aufgabe in der Welt ist“.

Präses Schneider: Wort Gottes verändert auch Haifische
Der Präses der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, hört schon die Kritiker an dem Plakatmotiv sagen: „Typisch Kirchentag – immer ein bisschen neben der Kirche“ und „typisch rheinische Kirche – immer ein bisschen provokanter“. Schneider hob dagegen hervor, dass es im Hebräerbrief das Wort Gottes sei, welches als „lebendig und kräftig und schärfer“ beschrieben werde. „Aus der Begegnung mit dem Wort Gottes“, fügte er hinzu, gehe „auch der Haifisch nicht unverändert hervor: Die Rückenflosse verliert ihren bedrohlichen Charakter“.
 
Für die Generalsekretärin des Kirchentages, Dr. Ellen Ueberschär, bieten sich Leitwort und das Plakat nun „gemeinsam an“, während des Kirchentages im nächsten Jahr „das Wort Gottes zu erleben – seine Lebendigkeit mit Tausenden von anderen zu feiern, seine Kraft in der Stille zu spüren und seine Schärfe im Streit der Meinungen auszukosten“.

Idee von einer Berliner Werbeagentur
Entwickelt wurde die Plakatidee von der Berliner Werbeagentur Scholz & Friends, die bereits die Werbekampagne für den Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin gestaltet hat. Geschäftsführerin Stefanie Wurst erläuterte dazu, dass bei der Agentur „aus dem bekannten Christensymbol mit einem Pinselstrich ein Hai geworden“ sei, „der auch mal Zähne zeigt“, stehe dafür, dass es „in einer orientierungslosen Zeit für die evangelische Kirche besonders wichtig ist, klare Standpunkte zu relevanten gesellschaftlichen, politischen und religiösen Themen einzunehmen, auch wenn sie manchmal weh tun“.

[ag; Foto: www.kirchentag.de]