Konsolenspiele: Zukunft liegt in der Bewegung
Die gamescom feiert in diesem Jahr nicht nur neue Software, sondern auch zwei ganz neue Hardware-Produkte. Mit „Kinect“ will Microsoft ein ganz neues Spielvergnügen schaffen. Denn der Gamer muss nun keinen Controller mehr in den Händen halten, eine Kamera zeichnet die Bewegungen des Spielers direkt im Raum auf. Die Kamera kann auch zwei Spieler, die im Bildbereich stehen unterscheiden. Angeboten wird „Kinect“ für mehrere neue Spiele – etwa für das Tanzspiel „Dance Central“ – bei dem vorgetanzte Bewegungen nachgeahmt werden müssen. Bei Spiel „KinectAdventure“ müssen gleich mehrere Mitspieler gemeinsam verschiedene Abenteuer in der Wildnis bestehen. „Kinect“ ist voraussichtlich ab November 2011 – also pünktlich zum Weihnachtsgeschäft – erhältlich.

Sony präsentiert auf der Messe die neue Steuerung für die Playstations3. „Move“ orientiert sich an dem System der Wii – der Spieler hat also einen kleinen Controller in der Hand, dessen Bewegungen von der Konsole registriert werden. Die Controller ähneln einer Fernsteuerung, am Ende befindet sich ein bunter Ball. „Move“ soll deutlich präziser die Bewegungen aufnehmen können als noch die Wii und auch Bewegungen im dreidimensionalen Raum registrieren können. „Move“ soll ab September erwerbbar sein. Olaf Woltes, Geschäftsführer Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V. (BIU), erklärte heute, dass die Zukunft der Konsolenspiele in der Bewegungssteuerung liege. Statt passiv zu konsumieren, ist künftig aktives Mitmachen gefragt. Durch intuitive und interaktive Steuerungen erhofft sich die Branche auch, neue Zielgruppen für das Gaming zu gewinnen.


Foto: Microsoft ermöglicht mit "Kinetic" ein Spielen ganz ohne Controller


3D-Spiele erobern den Markt
Ein weiterer Trend auf der gamescom sind die ersten 3D-Spiele. Wolters verspricht sich von der Games-Branche das Potential, 3D erst den Durchbruch auch im Kino zu verschaffen. Eine erste Hardware entwickelt derzeit Nintendo mit seinem „3DS“. Die Spiele sollen darauf in 3D dargestellt werden. Auch ohne Brille sollen Super Mario und Co so erscheinen, als könnten sie in jedem Moment aus dem Bildschirm heraustreten. Wann genau „Nintendo 3DS“ auf den mark kommen wird, steht derzeit noch nicht fest. Auf der gamescom lässt sich das Gerät leider noch nicht ausprobieren. Für die Playstation 3 sollen noch in diesem Jahr erste 3D-Spiele auf den Markt kommen – allerdings nur mit Brille.

„Jedes Spiel ist heute online“
Heute gibt es kaum einen Ort mehr, an dem nicht gespielt wird. Verstärkt wird auch das Internet von der Gamesbranche erobert. Erstmals erhalten die Online-Spiele in diesem Jahr auf der gamescom daher einen eigenen Bereich in Halle 9. „Jedes Spiel ist heute online“, fasst Wolters die Erfolgsgeschichte des Online-Gamings zusammen. Er ist sich sicher, dass die Zukunft der Spiele im Internet liegt. Daher forderte er heute auch: „Wir brauchen Breiband in ganz Deutschland.“ Bereits jetzt spielen nach einer Umfrage des BIU 12 Millionen Deutsche online. Zahlreiche Unternehmen springen auf den Internet-Zug auf und präsentieren auf der gamescom ihre neue Online-Funktionen für ihre Spiele.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung