Düsseldorf | In Düsseldorf haben am Samstag Tausende Kurden gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) demonstriert: Nach Polizeiangaben versammelten sich mehr als 20.000 Menschen, um ihre Solidarität mit der Bevölkerung der umkämpften Stadt Kobane zu bekunden.

Die Kundgebung, zu der das Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurden in Deutschland aufgerufen hatte, sei bis zum späten Nachmittag weitgehend friedlich verlaufen. Die Demonstranten forderten unter anderem von der Bundesregierung, Druck auf die Türkei auszuüben, damit im türkisch-syrischen Grenzgebiet ein Hilfskorridor geschaffen werden könne.

Der IS kontrolliert nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte IS mittlerweile rund 40 Prozent des Stadtgebiets von Kobane.

Steinmeier ruft nach gewalttätigen Protesten gegen IS zu Besonnenheit auf

Angesichts gewalttätiger Proteste in deutschen Städten gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zu Besonnenheit aufgerufen. „Wir teilen den Schmerz der in Deutschland lebenden Menschen, die um Landsleute, Verwandte und Glaubensbrüder in Syrien oder im Irak trauern und wütend sind“, sagte Steinmeier im Interview mit dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Eines müsse aber auch klar sein: „Wut und Trauer sind niemals eine Rechtfertigung für Gewalt“, betonte der Außenminister.

Mit Blick auf den Kampf gegen den IS kündigte Steinmeier neue diplomatische Anstrengungen der Bundesrepublik an. „Wir versuchen die arabischen Länder, die Türkei und den Iran davon zu überzeugen, dass es notwendig ist, gemeinsam gegen den IS vorzugehen“, so der SPD-Politiker. Den Einsatz deutscher Kampfflugzeuge oder deutscher Bodentruppen im Kampf gegen den „Islamischen Staat“ schloss Steinmeier erneut aus.

Autor: dts