Köln | Die Aktivisten des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Lanschaftsschutz hatten zu einem Ortstermin auf der Kalker Hauptstraße geladen, um das Denkmal des Monats Januar 2014, den ehemaligen Kaufhof vorzustellen.

Wunsch den ehemaligen Kaufhof in Köln-Kalk als Ganzes zu erhalten

Das Gebäude der Kaufhof Warenhaus AG ist seit März 1994 in der Denkmalliste der Stadt Köln unter der Nummer 7055 zu finden. Jetzt plant ein Investor mit dem Grundstück und in Kalk beginnt seit Sommer 2013 die Diskussion um das Gebäude und den Umgang mit ihm. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz hat, so dessen Vorsitzende in Köln Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, den Wunsch, dass das einmalige Gebäude und dessen amerikanische Aluminium Vorhang-Fassade, möglichst weitgehend erhalten bleibe. Nach dem Krieg sei das Gebäude das „strahlende Herzstück“, des wiedererstandenen Stadtteils gewesen. Die Denkmalschützer glauben, dass es Möglichkeiten gebe das Gebäude des Kaufhaus zu erhalten, es neu zu nutzen und der Denkmalpflege zu entsprechen, weil dessen bauliche Substanz dies zulasse. Auf der Rückseite des Gebäudes mit seinem großen Parkplatz sei auch an eine Neubebauung zu denken. Es gebe viele positive Beispiele in Deutschland, wie aus ehemaligen Kaufhäusern, wieder lebendige Einkaufsorte wurden. Auch eine Aufteilung für mehrere Geschäfte sei denkbar. So schreibt man: „Unserer Meinung nach bietet der authentische Erhalt einer qualitätvollen und historisch anerkannten Architektur beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umnutzung und die Schärfung eines ganz eigenen, unverwechselbaren Profils. Diese Chance sollte sich das häufig als „gesichtslos“ beschriebene Kalk nicht entgehen lassen“.

Holländischer Investor

Das Gelände und Gebäude wurden von der holländischen Unternehmensgruppe Ten Brinke erworben, die dort Einzelhandel und Wohnbebauung realisieren will. Der neue Investor will allerdings nur die Fassade erhalten, nicht das gesamte Gebäude, dass aber als Ganzes unter Denkmalschutz steht.

Zur Historie des Kaufhof Köln-Kalk

Das Gebäude wurde 1958 fertiggestellt und im Corporate Design des Kaufhof, wie auch die Galeria Kaufhof oder die Zentrale des Konzerns in der Kölner Innenstadt gestaltet. Die Architekten Hermann Wunderlich und Reinhold Klüser waren beim Kaufhof angestellt, entwarfen und realisierten das Gebäude in den Jahren 1957/58. Das Gebäude ist dreigeschossig und in Stahlbetonskelettbauweise aufgebaut. Das Gebäude hat ein Flachdach, dass zur Kalker Hauptstraße hin, durch ein schmales Flugdach, das auf V-förmigen Betonstützen steht, abgerundet. Zwischen den gelblich gehaltenen Klinkerflächen, die das Gebäude abschließen, hängt die Glas-Aluminum-Vorhängefassade nach amerikanischem Vorbild, die so genannte „curtain wall“. Viele Teile des Gebäudes, wie Schaufenster, Pförtnerhäuschen, Laderampe mit Türen, Fenster, die Kunststeintreppen mit Metallstabgeländern und Mipolamhandläufen sind noch im Original erhalten. Daher heißt es in der Begründung in der Denkmalliste: „Die Erhaltung des auf die Anforderungen eines Warenhauses ausgerichteten, funktional gestalteten Baus, dessen originale Substanz im Äußeren, wie in der inneren Ausstattung weitestgehend unverändert ist, ist unbedingt erforderlich.“

Autor: Andi Goral
Foto: Die Aktivisten des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Lanschaftsschutz vor dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude auf der Kalker Hauptstraße