Christoph Vorwerk; Andrea Upmann, Projektkoordination; Birgit Kendziora, Koordination Berufsbildung; Axel Persch, Projektleitung

Eine Vorstellung von dem Ingenieurberuf bekommen

"Die meisten Mädchen haben keine oder eine falsche Vorstellung von den Ingenieurberufen", so Birgit Kendziora. Um mehr Frauen für dieses Arbeitsfeld zu gewinnen wurde 2002 das Projekt "TRY- ING" gegründet. Das Projekt kooperiert mit der Fachhochschule in Köln, die für die Schülerinnen ein Vorlesungsverzeichnis entworfen hat. Dabei werden praktische mit theoretischen Inhalten verbunden. "Viele Mädchen fürchten sich vor der Mathematik, Physik oder Chemie im Studium. Diese Angst soll ihnen durch den Einblick in den Studiengang genommen werden", so Brigitte Kendziora.

Das Studium Ingenieurwesen an der FH kennen lernen
In der ersten Woche besuchen die Mädchen gemeinsam die Fachhochschule. Anschließend werden jeweils 2-3 Mädchen einem Projekt zugeteilt. Eine Präsentation der Ergebnisse erfolgt für die Teilnehmer der anderen Gruppen und vor den Ingenieuren am letzten Tag des Projekts. „Es ist uns wichtig, dass die Schülerinnen in der Zeit bei uns etwas selbst schaffen können.“ Die Ergebnisse, die in den Projekten erzielt werden, fließen größtenteils in die Entwicklung ein. „Dabei können wir gegenseitig voneinander profitieren“ gibt Axel Persch als Motivation an, das Projekt bereits im dritten Jahr zu begleiten.

Die Bedürfnisse der Frau weniger bedacht
Andrea Upmann, Ingenieurin und Projektkoordinatorin hat in ihrer Schulzeit selbst an ähnlichen Projekten teilgenommen und begründet ihren Berufswunsch unter anderem auf der Grundlage dieser Erfahrungen. „Es ist wichtig, dass Frauen in der Entwicklung mit entscheiden und ihre Bedürfnisse mit einfließen lassen.“ „Früher waren die Autos an die Norm eines Mannes angepasst. Ich kam früher nicht an die Pedale heran“, beschreibt Birgit Kendoziora ihre Erfahrungen.

Ein großer Teil entscheidet sich nach dem Projekt für ein Duales Studium

Das Projekt hat sich nicht nur das Ziel gesetzt, den Mädchen einen Einblick in das Berufsfeld zu geben, sondern Interessentinnen später auch zu übernehmen. „Im Ausbildungsjahr 2009  hatten Frauen einen Anteil von 45 Prozent. Das sehe ich als einen großen Erfolg“, so Birgit Kendoziora.


Britta Völkner und Nina Farwick

Das Projekt hat mir bei meiner Entscheidung geholfen
Britta Völkner und Nina Farwick, beide Oberstufenschülerinnen, haben sich für das Projekt entschieden. Beide sind für eines der neun Projekte eingeteilt worden, bei dem mit Hilfe von Messinstrumenten Motorengeräusche im Fahrzeug aufgenommen werden. So kann unter anderem der Schalleinflüssen gemessen werden, dem der Beifahrer ausgesetzt wird. „Vor dem Projekt wollte ich Lehramt für Chemie oder Physik studieren. Als ich per Post über das Projekt informiert wurde entschied ich, mich sofort zu bewerben“, so Britta Völkner. Nina Farwick entschied sich für das Projekt, um einen genaueren Einblick in das Arbeitsfeld zu bekommen. „Jetzt bin ich mir sicher, dass ich  ein Duales Studium machen möchte.“ Britta Völkner und Nina Farwick sind sich einig, dass sie persönlich von dem Projekt profitieren konnten und haben dafür auch gerne einen Teil ihrer Sommerferien geopfert.

[hh]