Die Gruppe „Freies Atelier“ im Therapiezentrum für psychosoziale Rehabilitation (TPR) Köln freut sich, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zeigen zu können. Die Maler werden bei der Vernissage am 18. August 2009 von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr anwesend sein, um über die Bilder, den Prozess und ihre Empfindungen bei der Malerei Auskunft zu geben. Die Maler arbeiten mit selbst angerührten Eitemperafarben, welche aus Pigmenten und dem Bindemittel Ei gemischt werden. Die Farbpigmente beschränken sich auf die Grundfarben rot, gelb und blau. Auf realistische Darstellungen wird überwiegend verzichtet, da nicht aus dem Verstand, sondern aus der Empfindung heraus gemalt werden soll. Das Malen bringt den Hobbykünstlern eine sinnvolle Beschäftigung, die Alternativen zum gewohnten Suchtverhalten bietet. Hier setzt der eigene Heilungsprozess ein, der durch die kunsttherapeutische Begleitung unterstützt wird. Die Bilder erfüllen die Menschen mit Stolz und vermitteln ihnen das Gefühl von Kompetenz. Durch die eigene malerische Arbeit mit nachfolgenden Ausstellungen und regelmäßigen Museumsbesuchen mit Führungen erleben sie gesellschaftliche Integrierung.

Das AHG (Allgemeine Hospitalgesellschaft) Therapiezentrum für psychosoziale Rehabilitation (TPR) Köln ist eine offene, stationäre Nachsorge- und Adaptionseinrichtung für erwachsene alkohol- und medikamentenabhängige Frauen und Männer. Aufgrund erheblicher körperlicher, seelischer und sozialer Folgen eines langjährigen Suchtmittelmissbrauchs sind die Betroffenen vorübergehend oder dauerhaft nicht allein und selbständig in der Lage, den alltäglichen Lebensanforderungen gerecht zu werden. In dem Heimbereich leben Bewohner, die zum einen längerfristig der Unterstützung und Förderung bedürfen und zum anderen mittelfristig an eine soziale und unter Umständen berufliche Reintegration herangeführt werden. Unter der Leitung der Diplom-Kunsttherapeutin und Diplom-Malerin Verena Diewerge wurde innerhalb des TPR eine Kreativgruppe gebildet, die sich den Namen „Freies Atelier“ gab. Diese Bezeichnung soll beinhalten, dass die Teilnehmer aus eigener Motivation ihre Themen in den Bildern bearbeiten können, ohne im therapeutischen Konzept verankert zu sein und an der Arbeit teilnehmen zu müssen. Die in der Zeit vom 4. bis 27. August 2009 in den Fluren des 1. und 2. Obergeschosses im Gesundheitsamt präsentierte Bilderausstellung ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr zu sehen.

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