Köln | Aus der städtischen Auswertung der Kostenentwicklung geht nun hervor, dass Großprojekte im Durchschnitt eine Kostensteigerung von 6,5 Prozent vorliegt. Nach Anfrage der Ratsfraktion Die Linke wurden 24 Bauprojekten – mit einem Kostenvolumen ab zehn Millionen Euro – ausgewertet. Zu den Ursachen für die Kostensteigerungen gehören laut der Stadt Köln neben der bundesweiten Erhöhung des Baupreisindex, auch gewünschte Umplanungen, Insolvenzen bei Zulieferern, aber auch archäologische Funde im Baugrund.

Großprojekte haben im Durchschnitt eine Kostenerhöhung von 6,5 Prozent, so die Stadt Köln. Grund dafür sei neben dem Projektvolumen – wenn zwischen Baubeschluss und Fertigstellung mehrere Jahre liegen – auch Bodenfunde, Umplanungen und Insolvenz. Bauvorhaben sind mit Unwägbarkeiten verbunden, die trotz sorgfältiger Planung zu einer Kostenerhöhung führen können, so die Stadt Köln und erklärt wie folgt:

Jedes Bauvorhaben mit Unwägbarkeiten verbunden, die trotz sorgfältigster Planung zu einer Kostenerhöhung führen können. So haben beispielsweise unter anderem archäologische Funde von ungeahnter Größe und historischer Bedeutung den Bau des Rheinboulevards nicht nur verzögert, sondern ihn auch teurer gemacht–die Kosten liegen 1,14 Millionen Euro über der Berechnung von 24,8 Millionen Euro bei Baubeschluss. Auch die Kosten für den Museumsbau über der archäologischen Zone sind nicht nur aufgrund der Änderung der Planung, sondern auch durch einen größeren Umfang der Grabungsarbeiten gestiegen, von 51,7 Millionen Euro bei Baubeschluss auf 61,58 Millionen Euro.

Die Insolvenzen am Bau beteiligter Unternehmen, Ersatzvornahmen, notwendige beschleunigende Maßnahmen sowie eine Wintereinhausung haben den Umbau der Flora 7,4 Millionen Euro teurer gemacht als die zunächst bezifferten 36 Millionen Euro. Auch der Umbau der östlichen Domumgebung war mit größerem Aufwand verbunden als erwartet: Die Kosten stiegen von 20,16 Mio. Euro auf 28,50 Mio. Euro. An der Ausschreibung der Bauleistung beteiligten sich wenige Bieter, deren Angebote bereits über der Kostenschätzung lagen, immer wieder mussten mit hohem Aufwand die Bauabläufe der komplexen Verkehrssituation im Domumfeld angepasst und umgeplant werden, Versorgungsleitungen, die auf keiner Karte verzeichnet waren, und archäologische Funde sorgten im Ergebnis ebenfalls für zusätzliche Kosten.

Autor: ib