Köln | München | Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Dezember gestiegen: Der Index steht am Ende des Jahres bei 111,0 Zählern, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Montag mit.

Wie das ifo-Institut heute mitteilte, habe sich die Stimmung bei den deutschen Unternehmen verschlechtert, so die Kreissparkasse Köln. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Januar 2017 auf 109,8 Punkte nach 111,0 Punkten im Vormonat. Diese Entwicklung kommentiert Professor Dr. Carsten Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln, wie folgt: „Der Rückgang des ifo-Index ist nicht wirklich verwunderlich. Eigentlich hat es mich überrascht, dass die anderen Stimmungsindikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder die Einkaufsmanagerindizes bis dato keinerlei Reaktion auf die hohe politische Unsicherheit gezeigt haben. Der Volksentscheid der Briten, aus der EU auszuscheiden, die Wahl eines wortgewaltigen Populisten zum 45. US-Präsidenten und die Ablehnung der Verfassungsreform durch die Bürger Italiens stellen eine politische Zäsur dar, die nachhaltig – vermutlich über Jahre – auf uns ausstrahlen wird. Viele Grundfeste des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenlebens werden durch diese Entscheidungen in Frage gestellt, wenn nicht sogar ins Wanken gebracht. Dies dämpft die Stimmung der Unternehmen und dürfte mit einer anhaltenden Investitionszurückhaltung quittiert werden. Die solide Arbeitsmarktverfassung in Kombination mit weiter steigenden Lohn- und Gehaltsniveaus sollten jedoch dazu beitragen, dass der private Konsum auch 2017 seiner Rolle als Konjunkturmotor gerecht werden kann. Gleichwohl die Unsicherheit langsam ihre Spuren hinterlässt, dürfte die deutsche Wirtschaft alles in allem auch in diesem Jahr aufwärts gerichtet bleiben.“

Autor: ib