Köln | Im Tarifkonflikt für die 700.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in NRW läuft laut IG Metall Köln-Leverkusen alles auf eine Zuspitzung zum kommenden Montag hinaus. Dann wird in der vierten Runde im Tarifgebiet Baden-Württemberg verhandelt. Am heutigen Donnerstag gingen nach IG Metall-Angaben 2.000 Beschäftigte aus 24 Betrieben in Nordrhein-Westfalen in den Warnstreik, alleine in Köln fanden sich bei der größten Kundgebung 1.574 Warnstreikende vor den Werkstoren der Deutz AG ein.

Aus 16 Betrieben kamen nach Angaben der IG Metall die streikenden Metaller vor das Werkstor der Deutz AG, unter ihnen auch Kaufleute und Ingenieure von Deutz. Werner Scherer, Betriebsratsvorsitzender der Deutz AG, begrüßte die Streikteilnehmer. Man stehe voll hinter den Forderungen der IG Metall, so Scherer.

Der Verhandlungsführer in NRW,  Knut Giesler, erklärte, zwischen den Erwartungen der Mitglieder und dem, was die Arbeitgeberseite bisher zur Altersteilzeit, zur Bildungsteilzeit und zum Geld anbiete, liege eine tiefe Kluft. Besonders bei dem zu gestaltenden Tarifvertrag zur Altersteilzeit verharrten die Arbeitgeber in ihrer Blockade.

Des Weiteren sprachen Wolfgang Bohnewald, Betriebsratsvorsitzender von nkt cables GmbH, Jens Patzke, stellvertretender BrVo von der Firma Schütte, Stefan Koppers, BrVo der Firma TeroLab, Theo Peltzer, BrVo von Geberit Mapress, Metin Mert, BrVo der Firma MBE Cologne. Zum Abschluss der Kundgebung erklärte der Kölner Bevollmächtigte der IG Metall, Witich Roßmann: „Wenn in der nächsten Woche keine Verhandlungslösung erfolgt, droht ein Großkonflikt in der deutschen Wirtschaft.“ Hier gehe es nicht um einige Tausend Lokführer, sondern um 3,7 Millionen Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie, die im Jahr Waren und Güter für über 1.000 Milliarden Euro produzierten. Wer das nicht wolle, müsse vernünftige Verhandlungsangebote machen.
 

Autor: dd