Köln | Die Industrie- und Handelskammer zu Köln will im neuen Jahr ihre Anstrengungen verstärken, vor allem junge Frauen für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Hintergrund ist der Rückgang bei den Ausbildungsverträgen im Jahr 2012 gegenüber 2011 um 2,2 Prozent im Bezirk der IHK Köln. Insgesamt konnte die IHK Köln 9.336 Ausbildungsverhältnisse bis zum Jahreswechsel für 2012 registrieren.

Bereits in diesem Monat setzt die IHK Köln eine erste Maßnahme um: Mit einer Ausstellung im IHK-Gebäude ab dem 26.01.2013 möchte sie gerade junge Frauen auf Karrierechancen durch duale Ausbildungsberufe gewinnen, denn nur rund 40 Prozent der bei ihr registrierten Auszubildenden sind weiblich. In nur 33 Ausbildungsberufen von den betreuten 196 Ausbildungsberufen liegt die Anzahl der weiblichen Azubis über der männlichen. Bei den industriell-technischen Ausbildungsberufen liegt sie sogar lediglich bei drei von 129 Ausbildungsberufen. Der Titel der Ausstellung lautet: „Typisch? Untypisch! – Junge Frauen und Männer finden ihren Ausbildungsberuf“.

„Das ist Ansporn für 2013“, betont Gregor Berghausen, IHK-Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung: „Wir müssen intensiver die Vorzüge der beruflichen Bildung thematisieren. Dabei gilt es, gleichermaßen Eltern wie Schülerinnen und Schüler von den Bildungsangeboten der Unternehmen zu überzeugen. Es gibt erfolgreiche Karrieren in den Unternehmen auch ohne ein Studium, und es gibt viele gute Ausbildungsmöglichkeiten, die man durch ein Praktikum im Unternehmen kennenlernen kann. Unternehmen suchen interessierte junge Menschen, auch wenn sie nicht über perfekte Schulnoten verfügen.“

„Wenn es uns gelingt, den Ausbildungsanteil junger Frauen in den Ausbildungsberufen nur um einige Prozentpunkte zu steigern, könnten zahlreiche Ausbildungsplätze in Zukunft besetzt werden, die derzeit vakant bleiben, weil die Anzahl der Bewerber nicht ausreicht“, so IHK-Geschäftsführer Gregor Berghausen. „Außerdem ist nachgewiesen, dass junge Frauen durchschnittlich bessere Ausbildungsergebnisse erzielen. So waren bei der Ausbildungsbestenehrung der IHK Köln mit 52,7 Prozent deutlich mehr weibliche Absolventen der Erstausbildung vertreten, als dies anteilig zu erwarten gewesen wäre“, so Berghausen weiter. Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, ebenso wie Unternehmen, die Auszubildende einstellen wollen, könnten sich auch an den IHK-Vermittlungsservice wenden.

Autor: dd