Köln | Die Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK Köln) befragte in den Monaten Dezember 2012 und Januar 2013 rund 1.650 Unternehmen nach deren Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Aus den 573 Rückmeldungen erstellte die Kölner IHK ihre aktuelle „IHK-Konjunkturbericht Winter 2012/13“ für ihren Bezirk, den sie heute vorstellte. Daraus ergibt sich im Vergleich zur vorhergehenden IHK-Konjunkturumfrage ein Trend zu mehr Optimismus für das Jahr 2013 und darüber hinaus. Gut ein Drittel der  Befragten (34,4 Prozent) ist hiernach mit der Geschäftsentwicklung des jeweiligen Unternehmens zufrieden.

Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu den Zahlen der letzten IHK-Konjunkturumfrage (30,6 Prozent). Daraus schließt Simon Hennchen, zuständig für Industrie, Volkswirtschaft, Innovation und Umwelt bei der Kölner IHK, ein Ende des Pessimismus bei den Unternehmen im Hinblick auf eine weitere Abschwächung der Konjunktur. Das zeigten auch die Erwartungen hinsichtlich der Konjunkturentwicklung. Gut ein Fünftel der an der Befragung teilnehmenden Unternehmen erwartet eine weitere Verbesserung der Konjunkturlage. Dies schlägt sich insbesondere bei den Exporterwartungen nieder, die im Vergleich zum dritten Quartal 2012 (16,9 Prozent) ein positiver Bild zeichnen. Rund ein fünftel der Unternehmen hat höhere Erwartungen an die Exporte für 2013, was hauptsächlich auf ein Anziehen der Nachfrage aus Schwellenländern sowie China und Nordamerika zurückzuführen. Auch die Bereitschaft, am Standort zu investieren ist im Vergleich zu der letzten Umfrage im dritten Quartal 2012 leicht gestiegen (27,3 Prozent aktuell – 25 Prozent bei der letzten Befragung).

„Mehr als nur ein Strohfeuer“

Dabei handle es sich beim derzeitigen Trend „um mehr als nur ein Strohfeuer“, so Ulf C. Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. Das sehe man auch daran, dass im Vergleich zum Vorjahr mehr Unternehmen dazu bereit seien, im laufenden Jahr neues Personal einzustellen. Zwar habe man im Dezember und Januar eine steigende Arbeitslosenquote zu verzeichnen, jedoch sei dies auf den Rückgang von öffentlichen Aufträgen zurückzuführen. Auch rechne man nicht damit, das die im Winter angestiegenen Arbeitslosenzahlen und die Schwächephase im Vorquartal sich negativ auf die weitere Konjunkturentwicklung auswirkten. Den Arbeitsmarkt bezeichnen die Verfasser der Umfrage als stabil.  
Auch die Sorgen der Unternehmen hinsichtlich der steigender Energie- und Rohstoffkosten, wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen und drohendem Fachkräftemangel sind laut der Umfrage zurückgegangen. Dagegen zeigten sich die Unternehmen besorgter als noch in der letzten Befragung, wenn es um Themen wie steigende Arbeitskosten und erhöhte Finanzierungsprobleme geht.  
 
Zusammenfassend rechnen die Konjunktur-Experten der Kölner IHK mit einer weiter wachsenden Dynamik in der zweiten Jahreshälfte und in 2014.
 
 

Autor: Daniel Deininger
Foto: Ulf C. Reichardt, Christi Degen und Simon Hennchen (vlnr.) stellten heute die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage für den IHK-Bezirk Köln vor.