Warum haben sie gerade Ehrenfeld als Designzone gewählt?
Es gibt entscheidende infrastruktuelle Vorteile: es ist ein architektonisch "dichtes" Viertel mit polykultuellem Flair, günstigen Flächen, sowohl preislich als auch vom Zuschnitt, also mit kleinen Einheiten, kleinen Läden, kleinen Gewerbeflächen und die Möglichkeit, Arbeiten und Wohnen unter einem Dach zu organisieren. Die Möglichkeit des Vernetzens in einem guten Mix mit der Nachbarschaft ist also angelegt. Hinzu kommen Brachen und ehemals industrielle Flächen, die umgenutzt werden können. Darunter das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Ehrenfeld, das der Aurelis gehört, die vorhat, die Flächen für Kreative, Designer und Handwerker nutzbar zu machen. Jack in the Box beispielsweise ist hier schon fest verankert. Auch die Stadt Köln will dahin.

Was unterscheidet Ehrenfeld vom Belgischen Viertel, dass ja in letzter Zeit mit vielen Designläden einen Aufschwung erlebt hat?
Die Szene hier ist jünger, noch auf dem Sprung, vielfäliger. Es handelt sich sowohl um Laden-Galerien, Designbüros -Produkt-, Industrie- und Modedesign, Handwerk, Medien und Kommunikation – sozusagen die Avantgarde. Das kennt man ja auch von anderen Großstädten, dass die Kreativen "wandern" und als "Pionierpflanzen" alten Arrealen neues Leben einhauchen.


Wie schätzen Sie das künftige Potential von Ehrenfeld als Design-Standort ein?
Es hat ein großes Potential, es kann ein Portal für junges internationales Design in Köln werden. Es kann ein Beispiel und Modell – nicht nur für Köln, sondern auch für andere Städte- für das Funktionieren der "Kreativen Stadt" werden, ein Cluster, das auch kulturwirtschaftlich für Stadt und Land relevant ist.

Und wie wird sich Köln in dieser Richtung weiter entwickeln?
Es kann eine internationale Drehscheibe des Designs werden.

Nadin Hüdaverdi für report-k/ Kölns Internetzeitung