Köln | Am heutigen Sonntag  startete in den Hallen der Kölnmesse die 45. Internationale Süßwaren-Messe (ISM).  Am Mittag wurde die weltweit größte Fachmesse für Süßwaren und Knabberartikel offiziell von Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, gemeinsam mit Jürgen Roters, Oberbürgermeister der Stadt Köln, sowie Repräsentanten der Süßwarenwirtschaft und der Kölnmesse eröffnet. Was den Einkäufern auf der Fachbesuchermesse geboten wird und vielleicht bald in heimischen Regalen landet, stellen wir ihnen hier kurz vor.

Viele der mehr als 1.500 Anbieter aus 65 Ländern stellen sich differenziert auf die Wünsche ihrer Kunden ein und bietet ein breites Angebotsspektrum. Vegane Produkte sind auch hier auf dem Vormarsch. Immer ausgefallener werden die Ideen bei der Gestaltung von Fruchtgummi. So gibt es etwa eine die Fruchtgummi-Pizza im stilechten Pizzakarton, ebenso wie ein Fruchtgummi-Blumenbukett auf der Messe zu bestaunen. Aber auch Functional Food hält in der Süßwarenbranche Einzug. Drops mit Zusatznutzen werben, etwa angereichert mit Folsäure extra für Schwangere, oder Brain Boost Gummy mit Magnesium für eine verbesserte Konzentration und Denkfähigkeit oder selbst mit patentierten Collagen-Peptiden für die Schönheit von innen heraus.

„Clean Labels“ liegen im Trend

Stark im Trend sind so genannte Clean Label oder Free-froms. Färbende Lebensmittel, die inzwischen auch starke und poppige Farben bei den Lebensmitteln erzeugen, sind ebenso im Einsatz wie Vitamine und echte Fruchtsäfte. Mit dem Verzicht auf Gelatine antworten immer mehr Hersteller auf den „Veggie-Trend“, und es erscheinen auch Alternativen ohne Glucose, Fructose oder Kristallzucker neu auf dem Markt.

Mehr vegane und laktosefreie Produkte

Vegan und laktosefrei entwickelt sich insbesondere auch bei den Schokoladenwaren zu einem Trend, den zahlreiche Hersteller mit immer neuen Angeboten befeuern. So werden Milchschokoladen jetzt statt mit Kuhmilch mit Reis- oder Hirsemilch, aber auch auf Basis von Buchweizen und Goldhirse hergestellt. „Blond“ heißt das neue Phänomen, das  vor allem aus der Schweiz kommt: eine karamellisierte Schokolade, deren Farbe nicht weiß ist, sondern eben an Karamell-Blond erinnert. Darüber hinaus lockt die Schokolade mit unorthodoxen Kombinationen anspruchsvolle Genießer zum Testen ein, etwa hochprozentige Rohschokoladen – also Schokoladen, die mit ungerösteten Bohnen vermischt, aber nicht auf großer Hitze conchiert werden – in Verbindung mit fein gemahlener Maca-Wurzel oder Schokoladen mit Matcha-Teefüllung, mit blauen Kartoffelchips oder kombiniert mit knusprigen Cookies oder der uralten Kulturpflanze Amaranth.

„Maßgeschneiderte“ Schokolade

Individualisierung ist gerade bei den Schokoladen groß im Kommen, wobei die Hersteller diesen Internet-Trend jetzt auch auf den Handel übertragen wollen, etwa mit Schokoladen, die mit individuellen Wünschen und Sprüchen der Verbraucher bedruckt werden. Kinder und Erwachsene soll ein Bastelset ansprechen, mit dem die Schokoladenbilder zu Hause selbst ohne großen Aufwand hergestellt werden können. Und der 3D-Druck von Schokolade wird derzeit von einem großen US-Schokoladenunternehmen, das auf der ISM vertreten ist, erprobt.

Bio und Fairtrade

Naturbelassenheit, Natürlichkeit und eine Vielzahl neuer glutenfreier Produkte prägen die jüngsten Entwicklungen im Gebäcksektor, der auf Nostalgie und Heimeligkeit setzt. So kommt hier die Herzform verstärkt zum Einsatz, ob bei Zwieback-Herzen mit Nougatcreme, bei Lebkuchen oder sogar bei Russisch Brot mit rosa Glasur. Hersteller bringen  „Oma’s Küche“ ins Spiel, und Märchenkekse werden mit Märchengeschichten gewürzt. Als Cookie-Bastelsatz gibt es witzige Samurai-Weihnachtsmänner oder den Lebkuchenmann-Ninja. Auch Bio und Fairtrade sind in allen Süßwarenkategorien angesiedelt, so auch im Backwarensegment mit dem neuen veganen Bio-Fairtrade-Quinoa-Doppelkeks mit Zartbittercreme.

Sonderschau „Power Fruits“ in Halle 10.1

Ob klassische Trockenfrucht, exotische Beere, Nüsse oder Fruchtgranulate. Süßes mit natürlichen Fruchtzutaten ist beliebter denn je. So demonstriert die Sonderschau Power Fruits in Halle 10.1 im Rahmen der Zuliefermesse ProSweets Cologne die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der natürlichen Inhaltsstoffe wie Aronia, Granatapfel, Cranberries, Acai- und Goji-Beeren etc. in Schokoladen, Bonbons oder wohltuenden Snacks und Müslis mit Beeren, ungesüßten Trockenfrüchten und Nüssen.

Regionalität im Fokus

Regionalität und Bezug zu den bäuerlichen Erzeugern in Verbindung mit exotischen Gewürzen und Geschmacksrichtungen wie Currywurst, Salsa de Brasil oder Cheeseburger sowie neuartige Herstellungsverfahren haben die Salzigen Snacks zur Süßwarenkategorie mit der größten Dynamik in jüngster Zeit gemacht. Das Thema Snacking tritt zudem durch die Erweiterung der ISM um herzhafte Snacks noch mehr in den Vordergrund.

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ISM Cologne
01.-04. Februar 2015
Kölnmesse

Parallel zur ISM findet wieder die ProSweets Cologne – Internationale Zuliefermesse für die Süßwarenwirtschaft- mit über 300 Anbietern statt. Im Verbund mit der ProSweets Cologne bildet die ISM die gesamte Wertschöpfungskette der Süßwarenproduktion und des -vertriebs zu einem Termin an einem Ort ab.

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Autor: dd
Foto: Haute Couture aus Schokolade. Zu sehen am Stand von Lambertz auf der ISM 2015.