Darauf lassen die ersten Ergebnisse der vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium und dem Deutschen Wetterdienst (DWD) finanzierten Studie "Köln_21" schließen. Nach den vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und dem DWD durchgeführten Messungen war es im Hitzemonat Juli in der Kölner Innenstadt nachts bis zu acht Grad wärmer als im locker bebauten und stark begrünten Außenbereich. „Und der Klimawandel setzt sich fort, mit potenziell weitreichenden Folgen für die Städte“, sagt Projektleiter Guido Halbig vom Deutschen Wetterdienst.

Hohe Wärmespeicherkapazität städtischer Bauten
Gründe für die Bildung der städtischen Hitzeinseln sind unter anderem die hohe Wärmespeicherkapazität der städtischen Bauten, die fehlende Verdunstung von Pflanzen sowie die geringe Zufuhr kühlerer Luft aus dem Umland. „Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels wird sich die Situation für die Städte und Ballungsräume weiter verschärfen. Deshalb denken wir über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel nach. Das Projekt ‚Köln_21’ unterstützt die Städte in Nordrhein-Westfalen mit konkreten Strategien, die in die Stadtentwicklung einfließen sollen“, so Umweltminister Johannes Remmel.

14 zusätzliche Messtationen im Kölner Stadtgebiet
Bei dem bereits im Oktober 2009 gestarteten Gemeinschaftsprojekt von Umweltministerium, LANUV, DWD und Stadt Köln sammeln 14 zusätzliche über das Kölner Stadtgebiet verteilte Messstationen genaue Daten zu Lufttemperatur, Luftfeuchte, Niederschlag und Wind. Zusammen mit Fahrten mit der mobilen Messeinheit des DWD durch Köln können so Bereiche identifiziert werden, in denen sich im Sommer besonders intensive Hitzeinseln bilden oder Starkregengüsse leicht zu Überschwemmungen führen können. Auf Basis dieser Daten lassen sich dann geeignete Maßnahmen zur Anpassung entwickeln“, so Dr. Heinrich Bottermann, Präsident des LANUV.

Konzepte gegen die Auswirkungen des Klimawandels sollen erarbeitet werden
Im Rahmen von „Köln_21“ sollen unter anderem Konzepte für eine Klimawandel verträgliche Stadtentwicklung erarbeitet werden: So können zum Beispiel mehr Grün- und Wasserflächen oder die Begrünung von Straßenzügen, Fassaden und Dächern Hitzewellen erträglicher machen. Gegen Schäden an Infrastruktur und Gebäuden durch die zu erwartenden Starkniederschlagsereignisse hilft etwa eine konsequente Entsiegelung innerstädtischer Flächen. Die 14 Messstationen bleiben mindestens bis 2012 im Einsatz.

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