Köln | In Köln gab es 2013 mehr Beschäftigte als jemals zuvor. Trotzdem nimmt die Zahl der Arbeitslosen weiter zu.  Im Januar ist die Arbeitslosigkeit um 2.491 auf 54.197 (9,9 Prozent) gestiegen. Diese Schwankung ist aber laut der Agentur für Arbeit Köln für den Jahreswechsel typisch. Für 2014 erwartet die Agentur allerdings weiterhin einen Anstieg.

Im Sommer 2013 gab es laut Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der Kölner Agentur für Arbeit, in Köln fast 500.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, so viele wie nie. Rund 65 Prozent der Arbeitsstellen waren dabei unbefristet. Der Anteil von Zeitarbeit bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen lag bei 3,5 Prozent. 2006 belief sich der Anteil noch auf 2,4 Prozent. Insgesamt mache Zeitarbeit fast ein Viertel (23 Prozent) der Beschäftigungsverhältnisse im Stellenangebot aus. „Der Trend eines Zunehmens der Zeitarbeit wird anhalten.“, so Stock.

Nach wie vor bestehe außerdem ein erhöhtes Arbeitsmarktrisiko für Geringqualifizierte. So seien zwar nur 11 Prozent der Beschäftigten geringqualifiziert, allerdings 47 Prozent der Arbeitslosen.

Auf dem Ausbildungsmarkt wäre eine Rückgang von gemeldeten Stellen und Bewerbern zu bemerken. Mehr Unternehmen hätten Probleme, Auszubildende zu finden, die ihren Anforderungen entsprechen. Außerdem würde die gewünschte Resonanz bei der dualen Ausbildung ausbleiben.

Weiterhin bleibe ein Anstieg bei den dualen Studiengängen durch den doppelten Abitur-Jahrgang 2013 aus. „Der doppelte Abitur-Jahrgang hat nicht den erwarteten Erfolg gebracht. Die Abiturienten ziehen ein klassisches Studium meist vor und nehmen dafür auch öfter eine Warteschleife in Kauf.“, so Stock. Dabei seien laut Dr. Witich Roßmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen, duales Studium oder Ausbildung als Karrierewege einem Studium oft überlegen.

Für 2014 werde ein moderater Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. Die Nachfrage nach qualifizierten, ausgebildeten Kräften werde über alle Branchen hinweg anhalten. Zudem werde der Anteil Arbeitssuchenden „mit komplexem Profilagen“ ansteigen und damit die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit, so Stock.

Autor: Chris Hinte
Foto: Von links nach rechts: Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Köln, Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln und Dr. Witich Roßmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen