Köln | Der Kölner Arbeitsmarkt hat im zurückliegenden Monat erneut zugelegt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt an, die Zahl der Arbeitslosen nimmt ab.

Wie die Kölner Agentur für Arbeit am heutigen Montag berichtete, waren im März 2018 47.315 erwerbsfähige Personen arbeitslos gemeldet. Das waren 2,2 Prozent oder 1058 weniger als einen Monat zuvor. Gegenüber März 2017 sank diese Zahl um 2,5 Prozent oder 1196. Mit einer offiziellen Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent steht der Kölner Arbeitsmarkt so gut da wie seit 25 Jahren nicht mehr. Zugleich stieg die Zahl der Beschäftigten im Laufe eines Jahres um weitere 11.700 auf nunmehr 565.084 an, auch das ein neuer Höchststand. Vor allem die Gruppe der Jüngeren (unter 25 Jahre) haben profitiert.

So rückt der Fachkräftemangel wieder etwas stärker in den Fokus der eigenen Arbeit. „Arbeitgeber, die Schwierigkeiten haben ihre gewünschten Fachkräfte zu bekommen, sollten sich unbedingt mit uns über Fördermöglichkeiten ihrer vorhandenen Mitarbeiter und unsere Unterstützungsmöglichkeiten für geringer qualifizierte Bewerber unterhalten. Wir haben weiterhin viele Möglichkeiten zu unterstützen, Qualifikationen zu schulen und finanzielle Ausgleiche zu schaffen“, betonte Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit.

Das Kundenzentrum der Agentur für Arbeit, verantwortlich für den Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) betreute im März 13.223 Personen. Das sind 598 oder 4,3 Prozent weniger als im Vormonat und 63 Personen oder 0,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Kölner Jobcenter, verantwortlich für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II), zählt im aktuellen Monat 34.092 Arbeitslose. Das sind 460 Personen oder 1,3 Prozent weniger als im Februar und 1259 Personen oder 3,6 Prozent weniger als im März 2017. Die Unterbeschäftigung– sie erfasst die Zahl der Kölner, die insgesamt eine Beschäftigung suchen, darunter viele Teilnehmer in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – ist im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr gesunken.

Unterbeschäftifgung, Entlassungen und der Vergleich mit dem Bund

Auch bei der so genannten Unterbeschäftigung gab es im März rückläufige Zahlen. Neben den statistisch ausgewiesenen 47.315 Arbeitslosen suchten im März 14.999 Kölner eine Beschäftigung, während sie sich in einer Förderung befanden oder aus anderen Gründen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen (Unterbeschäftigung im engeren und Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne). Zählt man hierzu noch die Personen in geförderter Selbstständigkeit und Altersteilzeit hinzu, betrug die sogenannte „Unterbeschäftigung“ (einschließlich der arbeitslos Gemeldeten, jedoch ohne Personen in Kurzarbeit) im März insgesamt 62.5591. Sie lag damit um 577 oder 0,9 niedriger als im Februar. Gegenüber März 2017 sank die Unterbeschäftigung um 3.392 Personen oder 5,1 Prozent, was einer aktuellen Quote von 10,6 Prozent entspricht.

Im zurückliegenden Monat mussten sich 3.323 Menschen arbeitslos melden. Das waren 22 oder 0,7 Prozent mehr als im Vormonat und 102 oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im aktuellen Monat konnten 3094 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit beenden. Das sind 313 oder 11,3 Prozent mehr als im Februar und 232 oder 8,1 Prozent mehr als im März 2017. Die Zahl der offenen Stellen im Bestand lag im März mit 9.297 um 46 oder 0,5 Prozent unter dem Vormonat. Nahezu gleich sieht es bei den Vergleichszahlen zum Vorjahresmonat aus. Von den knapp 7400 arbeitssuchend gemeldeten Flüchtlingen waren 2511 als arbeitslos gemeldet, meldete die Behörde.

Auch im gesamten Bundesgebiet sank die Zahl der Arbeitslosen. Mit aktuell 2,458 Millionen ging sie im März 2018 um 204.000 gegenüber dem Vorjahr zurück. Köln hinkt bei diesem Vergleich nicht zum ersten deutlich hinter dem Bundestrend zurück. Im Vergleich zum Vormonat ging die Gesamtzahl der Arbeitslosen um 88.000 zurück, auch hier ging es bundesweit deutlicher zurück als in der Domstadt. Die Arbeitslosenquote lag im Bund im März bei 5,5 Prozent, 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Auch die „Unterbeschäftigung“ sank, um 232.000 auf jetzt 3,441 Millionen Euro, meldete die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg zeitgleich.

Autor: Bernd F. Löscher