Köln | Die Handwerkskammer zu Köln fordert von NRW-Verkehrsminister Groschek die zeitliche Verschiebung des A 3-Ausbaus. Sie sieht die Gefahr eines Verkehrskollaps, wenn der vierspurige Ausbau der Autobahn A 3 zwischen der Anschlussstelle Köln-Mülheim und der Anschlussstelle Leverkusen wie geplant im Jahr 2015 startet.

„Wir befürchten, dass der Verkehr rund um Köln zum Erliegen kommt, wenn zeitgleich mit der Sanierung des Tunnels „Grenzstraße“ auf der B 55a und weiteren Sperrungen der Rheinbrücke Leverkusen für den LKW-Verkehr noch der Ausbau der A 3 erfolgt. Wir haben schon jetzt durch die Sperrung der Autobahnbrücke für den LKW-Verkehr über 3,5 Tonnen eine auf Dauer nicht hinnehmbare Verkehrssituation im Kölner Norden“, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, Dr. Ortwin Weltrich in einer schriftlichen Erklärung zu der Forderung der Handwerkskammer. Die A 3 sei eine Ausweichstrecke für den Verkehr, der die Rheinbrücke Leverkusen nicht passieren könne. Für den Transitverkehr bleibe im Prinzip nur noch die Rodenkirchener Brücke für die Rheinquerung bei Köln. Die A 3 sei die einzige rechtsrheinische Autobahnverbindung zwischen der Rodenkirchener Brücke und der A 1.

In Verbindung mit der Sanierung des Tunnels auf der B55a stelle sich die Verkehrslage noch problematischer dar. „Wenn es auf der A 3 vom Autobahnkreuz Köln-Ost Richtung Norden baustellenbedingt zu Ver-kehrsbehinderungen kommt, staut sich der auf der B 55a stadtaus-wärts laufende Verkehr nicht nur auf der Zoobrücke, sondern auch bis weit auf die innere Kanalstraße und auf die anderen linksrheinischen Zubringer zur Zoobrücke zurück“, betont Weltrich.

Verkehrsminister Groschek angeschrieben

Die Handwerkskammer habe Verkehrsminister Michael Groschek angeschrieben und ihn gebeten, den Ausbau der A3 zeitlich so lange aufzuschieben, bis zum einen klar sei, dass die Leverkusener Brücke wieder für den LKW-Verkehr freigegeben werden könne und zum an-deren die Sanierung des Tunnels auf der B 55a abgeschlossen sei. Zudem erwarte die Kammer, dass der A 3-Ausbau auf die Tagesordnung der Verkehrskonferenz, des Baustellenkoordinierungsgremiums bei der Bezirksregierung, gesetzt werde. Dort müsse eine exakte zeitliche Abstimmung der Baumaßnahme erfolgen. Nur so könne ein Verkehrskollaps verhindert werden. Die Regierungspräsidentin habe man deshalb ebenfalls angeschrieben.

Weltrich sehe keinen dringenden Handlungsbedarf auf der A 3, so die Kammer. „Der Ausbau auf vier Spuren kann noch warten. Die Autobahn ist zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen nicht marode und es gibt unsererKenntnis nach auch keine anderen Erfordernisse, die einer zeitlichen Verlagerung des Ausbaus entgegenstehen.“

Autor: dd
Foto: Die A3 bei Nacht (Symbolfoto)