Die Handwerkskammer zu Köln. | Foto: Bopp.

Köln | Die Handwerkskammer zu Köln legte ihre Frühjahrs-Konjunkturumfrage 2023 vor und spricht von einer robusten Handwerkskonjunktur sowie Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung. Die Gründe liegen auf der Hand.

Von März bis April befragte die Handwerkskammer zu Köln ihre Mitgliedsunternehmen und 1.100 antworteten. Fast die Hälfte aller Betriebe – 46 Prozent – schätzen ihre aktuelle Geschäftslage mit gut und 40 Prozent mit befriedigend ein. Allerdings gibt es eine Verschiebung von der Bewertung gut zu befriedigend, deren Anteil zunahm im Vergleich zu früheren Umfragen. Daraus schließt die Handwerkskammer, dass die Unternehmen eine konjunkturelle Abkühlung in ihre Überlegungen einbeziehen. Die Gründe sind bekannt: Hohe Material- und Energiepreise, steigende Bauzinsen und der Fachkräftemangel. Damit einher gehe ein Rückgang beim Auftragseingang und Stornierungen.

Unterschiede nach Gewerk

Die Handwerkskammer spiegelt aber ein differenziertes Konjunkturbild: Vor allem das Bauhauptgewerbe ist von den aktuellen Entwicklungen und Krisen besonders betroffen. Unternehmen des Kraftfahrzeug- und Lebensmittelhandwerks dagegen blicken sogar positiver als im Herbst 2022 in die Zukunft.

Ein weiteres Thema: Die gestiegenen Kosten für Energie oder Material können zwei von drei Handwerksunternehmen an ihre Endkunden weitergeben. Der Fachkräftemangel schlägt vor allem im Segment Energie, Heizung und Sanitär zu, also dem Bereich der Energie- und Wärmewende. Hier ist der Durchschnitt der unbesetzten Stellen in der Kölner Region leicht gestiegen.

So blickt das Handwerk in die Zukunft

Im kommenden Halbjahr rechnen 83 Prozent der Handwerksunternehmen in der Kölner Region mit keiner gravierenden Veränderung ihrer Geschäftslage. Nur 17 Prozent rechnen mit einer schlechteren Geschäftslage. Die Einschätzung der Kammer: „In der Tendenz erwarten die Betriebe moderat steigende Umsätze, eine höhere Nachfrage und planen, ihre Investitionen auszuweiten.“ Die Handwerkskammer zu Köln als politische Lobbyorganisation des Handwerks fordert von der Politik einen schnelleren Bürokratieabbau und bildungspolitische Initiativen zur Fachkräftesicherung.

ag