Köln | Einen Gewinn im zweistelligen Millionenbereich, dem ersten seit dem durch Sondereffekte geprägten positiven Jahresergebnis 2006, und einen Umsatz von rund 280 Millionen Euro weist die Kölnmesse für das Geschäftsjahr 2013 aus.

Die Kölnmesse will in den kommenden Jahren Umsätze von jeweils über 250 Millionen Euro erzielen und 2015 eine neue Rekordmarke von rund 300 Millionen Euro setzen. Außerdem will sie im Durchschnitt in der Gewinnzone bleiben. „Der zu erwartende Gewinn der Kölnmesse muss in den weiteren Ausbau und die Erneuerung des Messegeländes fließen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Jürgen Roters. Den wirtschaftlichen Turnaround habe die Kölnmesse unter schwierigen Rahmenbedingungen und ohne Subventionen geschafft.

Umfassende Investitionen nötig – Multifunktionshalle als Option

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, will die Kölnmesse in den kommenden Jahren umfassend investieren. Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, betonte, man werde in den kommenden Jahren jeden Cent der Gewinne für den Ausbau der Messeprojekte im In- und Ausland sowie für die Modernisierung der Südhallen brauchen. Dies müsse auch über die Aufnahme von Krediten finanziert werden, so der Messechef weiter. Dazu besteht laut Kölnmesse dringender Handlungsbedarf im Messeumfeld, wenn durch Baumaßnahmen wie Messe-City und Euroforum wichtige Park- und Logistikflächen für den Messebetrieb wegfallen. In den kommenden Monaten will die Koelnmesse dazu einen Masterplan 2025 vorstellen. In diesem Zusammenhang prüft das Unternehmen auch Optionen für den Bau einer neuen Multifunktionshalle für Kongresse, Messen und Special Events mit einer Kapazität von 3.000 bis 4.000 Personen auf dem Messegelände.

Kölner Messen überdurchschnittlich erfolgreich

2013 war laut Kölnmesse eines der besten Veranstaltungsjahre überhaupt. 89 Messen und Ausstellungen fanden statt, 62 waren Eigenveranstaltungen, davon 27 im Ausland. Die Messen sind zum Teil deutlich gewachsen, der Umsatz stieg im Durchschnitt um 8 Prozent gegenüber den Vorveranstaltungen. Bei allen Parametern liegen die Kölner Messen über dem vom Ausstellungs- und Messeausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) erhobenen Branchendurchschnitt. So ist die Zahl der ausstellenden Unternehmen bei der Kölnmesse um mehr als drei Prozent gewachsen. Der Durchschnitt lag bei einem Prozent.

Auch der Erfolg des von „Kölnmesse Ausstellungen“ betreuten Gastveranstaltungsgeschäftes trägt mit einem hohen Anteil zu den guten Ergebnissen der Kölnmesse bei. Dieses Geschäftsfeld hat laut Geschäftsbericht in 2013 fast 20 Prozent mehr Fläche belegt als noch 2012.

Auslandsveranstaltungen gewachsen

Ein bedeutendes Standbein für die Kölnmesse bleiben Veranstaltungen und Messebeteiligungen im Ausland. Das Unternehmen baut sein Engagement weltweit kontinuierlich aus. 2013 wuchsen die Auslandsveranstaltungen noch einmal deutlich – gegenüber den jeweiligen Vorveranstaltungen um 12 Prozent bei der Fläche, um 13 Prozent bei den ausstellenden Unternehmen und um 15 Prozent bei den Besuchern. Bis 2016 soll der Umsatzanteil des Auslandsmessegeschäftes auf 15 Prozent am Gesamtumsatz steigen. Zielmärkte sind vor allem China, Indien, Russland, Brasilien, der Nahe und der Mittlere Osten mit Türkei.

Kölnmesse: Volle Mietzahlung belastet Bilanz

Die Bilanz des Unternehmens wird bis zu einer gerichtlichen Einigung auch weiterhin durch die Rückstellung der vollen Vertragsmiete für die Nordhallen von jährlich rund 21 Millionen Euro belastet, auch wenn die Kölnmesse derzeit im Rahmen einer Interimsvereinbarung jedes Jahr einen reduzierten Betrag von 15,5 Millionen Euro als Nutzungsentschädigung an die Grundstücksgesellschaft Köln Messe 15 – 18 (Oppenheim-Esch-Fonds) zahlt. Zu einer Rückzahlung an die Kölnmesse in Höhe von 25,4 Millionen Euro könne die Widerklage der Stadt Köln gegen die Grundstücksgesellschaft auf Rückerstattung der Differenz zwischen der bisher gezahlten Miete und der laut eines Gutachtens angemessenen Miete in Höhe von rund 14,75 Millionen Euro, die sich am aktuellen Verkehrswert der Hallen und des Grundstückes orientiert, führen, so die Position der Kölnmesse.

Autor: dd
Foto: Die Kölnmesse schreibt seit 2006 erstmals schwarze Zahlen (Archivfoto).