Odo Cullmann
musste als erster raus, nachdem der Meister persönlich mit "Du hast die Haare schön…" die Fanmassen der Südkurve in Trance gesungen hatte und die beiden Eurobienen Linda und Verena vor allem das testosterongesteuerte männliche Publikum in Verzückung getanzt hatten. Das eroberte heute ohne Aufforderung die Hotspots und tanzte und jubelte zu den besten Talenten der Saison 2007. "Mr. Boombastic" von "Shaggy" performte Odo Cullmann aus Grevenbroich im gleichen Outfit, wie bei der Probe die er für sich entscheiden konnte. "Beim letzten Mal war er besser", war das Urteil von der netten jungen Dame die Freibier verteilte und so empfand es auch das Publikum. Nicht das Odo Cullmann ausgesessen wurde, nein so auch nicht, aber in der Skala gabs mehr rote Karten als grüne und somit keinen Recall.


Rockröhre Alexa Wild aus Bad Arolsen brachte die Talentprobenarena zum Kochen mit "Like the way I do" von "Melissa Etheridge". Alexa Wild kann aber nicht nur gut singen, sondern ist auf der Bühne ausgesprochen natürlich, frisch und ein ausgemachtes Showtalent. Es gab keinen Quadratzentimeter der riesigen Tresenbühne den sie nicht für ihre Show ausnutzte, very prima. Das sie es nicht in den Recall schaffte verblüffte und verwirrte und führte auch zu einigen Unmutsäußerungen. Dennoch ein Top-Fünfsterne-Auftritt unserer Meinung nach.


David Posor
aus Burscheid begeisterte vor allem ein kleines Mädchen, dass sich ein großes Schild gebastelt hatte auf dem sie ihre Position zum Talent eindeutig klar stellte. David Posor sah nur die Seite auf der "super" stand. Der 19 jährige Schüler aus Leverkusen ist einer der Shooting-Stars der Talentprobe. Zwei Teilnahmen, zweimal Finale. "Fairytale gon bad" von Sunrise Avenue, gut und locker präsentiert, das Publikum swingte mit und bejubelte David Posor, nur nicht so stark dass es letztlich für den Recall reichte. Aber er ist gefühlt nur kurz am Recall vorbeigeschrammt. Nach der Show verriet David Posor, der übrigens eigene Songs über die Liebe am PC komponiert einsingt und dann unter
www.davidposor.de veröffentlicht, dass er würde er dafür nominiert noch gerne einen dritten Anlauf auf die Krone nehmen würde.


Daniel Wagner
hatte den Mitsing-Song des Finales im Gepäck. Und es dauerte drei Takte und tausende Kehlen sangen und schrien "1000 mal berührt… 1001 Nacht" von Klaus Lage in den blauschwarzen Himmel über dem Kölner Tanzbrunnen. Dazu hat Daniel Wagner auch genau die Art Schmutz in der Stimme die die Stimme eines Rockn´Rollers interessant macht. Dazu sieht der Mann noch gut aus. Also 100 Prozent Voraussetzung für den Recall und der war sicher.


"Son of a preacher man" von "Dusty Springfield" war der Song mit dem die Kölnerin Veronika Grewelding im kleinen Schwarzen das Publikum verzauberte. Mit ihrer etwas schüchternen, aber durchsetzungsfähigen Art schaffte die Kölnerin es ganz locker in den Recall, zog aber da eine schwierige Nummer "Kölle" von Brings, für eine Frauenstimme eigentlich nicht zu singen.


Marco Putsch
aus Köln konnte mit "Wherever you will go" von "The Calling" das Publikum nicht zu 100% überzeugen und das obwohl er gut war. Aber in dem Umfeld der vielen guten Talente, war es dann doch schwer für Marco Putsch sich durchzusetzen und damit kein Recall.


Sascha Münnich
räumte ab, von der ersten bis zur letzten Minute, die er auf der Bühne an diesem Abend verbrachte. Der Mann hat eine unwiderstehliche Bühnenpräsenz und eine prima Stimme. "Kiss" von "Tom Jones" ist ihm auf den Leib geschnitten. Das Publikum forderte Zugabe und johlte und bejubelte Sascha Münnich aus Köln als den Star des Abends. Ganz klar: Recall. Die best ausgestatteten Fans hatte er übrigens auch dabei, denn auf vielen Papptafeln prangte sein Konterfei.


Sylvia Witte aus Solingen hatte das einzigste langsame und gefühlvolle Stück mitgebracht. "Oleta Adams" Nummer "Get here". Dem nach  Sascha Münnichs Auftritt aufgeputschten Publikum, war aber so gar nicht nach Romantik zu Mute, dass Sylvia Witte mit iherer gut vorgetragenen Nummer nicht gewinnen konnte und damit auch den Recall nicht erreichte.


Glücklicher Sieger und glückliches Talentprobenteam

Der Recall ist schnell erzählt, Veronika Grewelding konnte als Frau mit dem Brings-Song "Kölle" nicht reüssieren, denn ihre weiche Stimme ist für den durch die kratzige Stimme des Peter Brings die gerade diesen Song prägte, nicht geeignet. Dennoch das Publikum fair. Daniel Wagner hatte auch seine Schwierigkeiten mit dem Lied "Bye, bye my love" von den Bläck Fööss. Da konnte Sascha Münnich nur noch gewinnen und das tat er souverän mit "Hey Kölle", denn der Recall war geplant vom Thema Kölsch Musik. Das Finale, bei dem kölnkongress Chef Bernhard Conin versicherte, dass es die Talentprobe auch 2008 geben wird, war dann geprägt von viel Freude und der Gewinner bekam einen Scheck von 5.000 Euro überreicht.

Auch Linus zeigte sich von dieser Saison begeistert und überzeugt. Das Ziel jede zweite Saison etwas Neues auf die Beine zu stellen sieht er als gelungen an, damit die Talentprobe nicht langweilig wird. Das neue Konzept, so Linus weiter habe dem richtigen Schuß Dynamik zwischen den Akteuren auf der Bühne und dem Publikum gebracht und so der Talentprobe mehr Emotion, Power und Spaß zurückgegeben. Das habe man genau richtig gemacht und so 100% den Geschmack des Publikums getroffen, sagte ein sichtlich erschöpfter, aber glücklicher Linus. Wenn man eine Anregung geben sollte, dann wäre es im nächsten Jahr, die Beleuchtung der Künstler zu verbessern. Denn manchmal sind die Gesichter kaum oder nur schemenhaft zu erkennen, besonders deutlich wurde das bei dieser Talentprobe, die zwar eine tolle Background-Lightshow hatte, dafür aber in die Gesichter der Talente wenig Glanz zauberte.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung