Während die Demonstration der Kinder gegen die Schließung der Horte laut und unübersehbar verlief, ging die zweite Demonstration am Donnerstag (15.12.2005) fast unter: Eine Demonstration gegen die Oppenheim-Esch-Fonds. Ein Bündnis aus der Partei Gemeinsam gegen Sozialraub und Die Linke.Köln stellte die Frage, ob der Fond die "Lizenz zum Plündern der Stadt Köln" habe.

Das Bündnis kritisiert, dass die Oppenheim-Esch-Fondsanleger beim Bau der der neuen Messehallen Nord und den Umbau der alten Messehallen für den RTL-Umzug offenbar das Geschäft ihres Lebens machen würden – zu Lasten der Kölner Bürgerinnen und Bürger. Sie fordern, dass die Stadt keine Geschäfte mehr mit Oppenheim-Esch macht und das die eingesparten Gelder für soziale und kulturelle Einrichtungen verwendet werden. Der Oppenheim-Esch-Fond steht im Verbund mit Europas größter Privatbank Sal. Oppenheim.

Gerade einmal acht Leute fanden sich zu der Demonstration vor dem Spanischen Bau ein – darunter allerdings Kölner Prominez: der Kölner Kabarettist Heinrich Pachl. Pachl: "Ich bin als Bürger empört. Heute kann nur ein Anfang sein. So geht es nicht!" Pachl nahm die Demonstration zum Anlass und drehte einen Film zu der Demonstration und befragte Ratspolitiker (Unten im Bild: Pachl (li) mit Jörg Detjen, Fraktionschef der Linke.Köln). 

Claus Ludwig (mit Megaphon) von der Partei Gemeinsam gegen Sozialraub und Fraktionsmitglied der Linken im Rat der Stadt Köln nutzte kurz vor Beginn der Ratssitzung die zweite Demonstration des Runden Tisches, die gegen Hortschließungen demonstrierte, als zusätzliche Kulisse und stellte sich mitten unter die Kinder. Eigentlich waren sie ja auch zuerst da, hatten sie doch die Demonstration als erste angemeldet. Ludwig und seine Mitstreiter hatten aber nichts dagegen, dass der Runde Tisch am gleichen Ort zur gleichen Zeit demonstrierte.

Text und Fotos: Björn Troll für Report-K.de / Kölns Internetzeitung