Die Visualisierung zeigt das geplante Bürogebäude an der Altenberger Straße 1a von Pandion und den Siegerentwurf von Astoc. | Visualisierung: ASTOC Architects and Planners

Köln | Es ist ein Ort der vielen Kölnerinnen und Kölnern bekannt sein dürfte und der sich komplett verändern wird. Dort war einmal eine Polizeidienststelle und später die Raiffeisen Waren-Zentrale. Heute ist er eher fad – ein Gebäude mit Parkplätzen. Wir sprechen über die nordwestliche Seite am Breslauer Platz, gegenüber des Eingangs zur U-Bahnstation Breslauer Platz. Dort soll ein schnieker Bürokomplex neu gebaut werden und bis 2028 stehen. Errichten will diesen die Pandion AG.

Die Nordseite des Breslauer Platzes ist die Rückseite des Kölner Hauptbahnhofs. Rückseiten von Hauptbahnhöfen wurden nicht nur in Köln oft städtebaulich vernachlässigt, dienten vor allem der Infrastruktur mit gigantischen Taxiständen. Der Wandel und die Attraktivierung dauern Jahrzehnte und erleiden immer wieder massive Rückschläge. In Köln haust derzeit die Bundespolizei im Containerdorf auf der neugestalteten Platzfläche und rund um den Bereich Tiefgarage tut sich trotz vieler Ideen bis hin zu einer Treppe zum Rhein gar nichts. Aber auf der gegenüberliegenden Seite gibt es städtebauliche Bewegung. Dort strahlt heute ein weißer Bürotempel und kein trister Bunker mehr.

Im nordwestlichen Bereich, dort wo die Kölner Verkehrsbetriebe ihr spitz zulaufendes Dreieckdach über den Abgang zu U-Bahnstation gespannt haben wird es gegenüber zunächst Bautätigkeit und dann einen schicken neuen Bürokomplex geben. In Auftrag gegeben hat die Planung als Bauherrin die Pandion AG. Am gestrigen 2. November 2023 tagte die Jury. Gewonnen hat der Entwurf von Astoc  Architects and Planners für den Bürokomplex mit der Anschrift Altenberger Straße 1a.

Bauherr Pandion lud neun Architekturbüros zum Wettbewerb ein. Neben Astoc waren dies Co-Be aus Kopenhagen, Hadi Teherani Architects aus Hamburg, caspar.schmitzmorkramer aus Köln, kada-wittfeldarchitektur  aus Aachen, Hierl Architekten und Stadtplaner aus München, behet bondzio lin architekten aus Münster und Aretz Dürr Architektur BDA aus Köln. Sie stellten sich dem Votum der Jury, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Köln und Pandion, Architekten und Stadtplanerinnen und Stadtplanern bestanden. Ein wichtiger Aspekt des Neubaus ist Nachhaltigkeit. Diesem werde der Neubau durch sein Energiekonzept und umfängliche Dachflächennutzung gerecht.

Optisch machen die ersten Entwürfe des Büroneubau eine Bella Figura für diese markante Stelle in der Kölner Innenstadt und als Entree für den Breslauer Platz. Markus Greitemann, Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Köln wird in einer Mitteilung des Bauherrn zitiert: „Das Projekt ist ein weiterer und besonders prominenter Baustein, der einen wesentlichen Beitrag zur Aufwertung des nördlichen Bahnhofsumfeldes leistet. Mit einem zum öffentlichen Raum orientierten Erdgeschoss, einer attraktiven Fassade und begrünten Terrassen vermittelt der Entwurf geschickt zwischen dem Bahnhofsumfeld und dem angrenzenden Kunibertsviertel. Der Entwurf zeigt im besten Sinne, wie ein gutes Stück Stadt an zentraler Lage städtebaulich und architektonisch aufgewertet wird. Ich begrüße außerordentlich, dass Pandion als Partner hier unterstützt und diese herausfordernde Stelle der Stadt meistert, wie auch die Weststadt oder den Rheinauhafen“.

Das geplante Objekt verfügt über 11.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Pandion kaufte das Grundstück 2022 von der Raiffeisen Waren-Zentrale (RWZ), die den Standort noch voraussichtlich bis Anfang 2025 als Verwaltungsstandort Rhein-Main nutzen wird. Die Fertigstellung des Neubaus ist ab 2028 vorgesehen.

ag