Alter Totentanz und Sterbekunst von 1500 bis heute" ist eine Kooperation zwischen dem Museum Schnütgen und den Studierenden des Seminars für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Den Kern der Ausstellung bilden zwei sich ergänzende Sammlungsbestände: die einzigartige Graphiksammlung "Mensch und Tod" der Heinrich-Heine-Universität und Meisterwerke der Kleinplastik des Museum Schnütgen zum Thema Memento mori. Ergänzt um internationale Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen zeigt die Ausstellung erstmals umfassend den Umgang mit Tod und Vergänglichkeit in der Kunst der vergangenen fünfhundert Jahre.

Gerade durch die Kunst haben sich die Menschen immer wieder mit dem Sterben auseinandergesetzt. Die Konfrontation mit Bildern des Todes und der Vergänglichkeit war zugleich Gegenstand der Meditation wie "Lebenshilfe": Vor allem mittels kleinformatiger Kunstwerke und der in Büchern verbreiteten Graphik haben sich Künstler wie Betrachter Distanz und Nähe zum erschreckenden Gegenstand verschafft. Totentänze in kleinen Büchern, exquisiter Trauerschmuck als Andenken, Totenköpfe und Skelette als Memento mori aus kostbarem Material dienten sowohl dem Kunstgenuss als auch der praktischen Bewältigung von Angst und Trauer.

Die Ausstellung vergegenwärtigt drei Themenkomplexe anhand von großartigen Kunstwerken: Das Alter – insbesondere die Vergänglichkeit – wird in Druckgraphik und Elfenbeinkunst in zahlreichen Vanitas-Allegorien, aber auch in der Gegenüberstellung von jungen hübschen Frauen und dem Tod thematisiert. Der Totentanz hat Künstler seit dem 15. Jahrhundert bis in die Moderne fasziniert; in der Ausstellung zeugen davon beeindruckende graphische und kleinplastische Werke. Die Sterbekunst (Ars moriendi), war seit dem Mittelalter eine hilfreiche und selbstverständliche Anleitung zum Umgang mit dem Tod, gewissermaßen eine frühe Form der Sterbe-Meditation, während Werke des Memento mori den Betrachter an den immer und überall präsenten Tod erinnern sollten.

Zur Ausstellung ist ein wissenschaftlicher Katalog erschienen, in dem alle rund 140 Exponate in Bild und Text präsentiert werden. Aus dem Blickwinkel von Kunst- und Kulturgeschichte, Medizin und Frömmigkeitsgeschichte vertiefen namhafte Wissenschaftler im Aufsatzband die Thematik. Ein Begleitprogramm mit Beiträgen aus Musik, Literatur, bildender Kunst sowie einer Diskussionsveranstaltung zeigt die unmittelbare Relevanz des Themas für unsere heutige Zeit und bietet dem Publikum die Möglichkeit, sich direkt mit den Themen auseinanderzusetzen.

Weitere Infos gibt es im Netz unter
www.museenkoeln.de. Die Website bietet unter anderem E-learning-Elemente und Anregungen für die Unterrichtsgestaltung an weiterführenden Schulen, um auch Schüler an das vielfach tabuisierte Thema heranzuführen. Ausstellung und Internetauftritt sind in reger Kooperation der Düsseldorfer Studierenden mit dem Museum Schnütgen entstanden.

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Rahmenprogramm zur Ausstellung "Zum Sterben schön! Alter Totentanz und Sterbekunst von 1500 bis heute"

6. September, 19 Uhr
Ausstellungseröffnung
Begleitet von Camilla Hoitenga (Querflöte)

14. September, 19 Uhr
Konzert
Partita Radicale: Totentanz

29. September, 19 Uhr
Vortrag mit Diskussion
Carmen Thomas: Hilfe für die Stunde X.

26. Oktober, 19 Uhr
Konzert
Vocalensemble Ars Cantandi: Hugo Distler, Totentanz

22. November, 19 Uhr
Cäcilienmesse
Figuralchor Köln

26. November, 19 Uhr
Finissage
Lesung zur Ausstellung mit Lena Sabine Berg

kik für report-k.de / Kölns Internetzeitung, Foto: Wendenburg