Verwaltungsmitarbeiter ziehen ab Dezember in den Trakt
Noch steht der indonesische Reisspeicher aus den 20er Jahren verpackt im Foyer des neuen Museumsneubaus in der Cäcilienstraße. Im Neubau werden derzeit nämlich noch Bauarbeiten vollzogen, weshalb das Ausstellungsstück aus dem Rautenstrauch-Joest-Museum nicht beschädigt werden soll. Doch nun ist der Verwaltungstrakt fertig. Ab Dezember werden dort nach zwölfähriger Bau- und Planungszeit die Mitarbeiter des Rautenstrauch-Joest-Museums ins insgesamt rund 23.000 Quadratmeter große Gebäude ziehen. Architekt Richard Ostermeier übergab heute symbolisch den Schlüssel dafür an Professor Klaus Schneider, Leiter des Rautenstrauch-Joest Museums

Verborgene Schätze kommen nach Jahrzehnten zum Vorschein
„Wir haben hier ein kulturelles Zentrum geschaffen, mitten in der Stadt“geschaffen, freut sich Professor Klaus Schneider, Leiter des Rautenstrauch-Joest Museums. Sein Haus wird nach sieben Jahre langem Hin und Her zwischen Umzug oder doch Verweilen am Ubierring ins Gebäude ziehen. Zunächst sollen zweitausend Objekte aus der Dauerausstellung dort ihren Platz finden. „So können wir endlich Stücke zeigen, die wir jahrzehntelang nicht zeigen konnten, wie etwa einen Federmantel aus Hawai, der einst einem Herrscher gehörte. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und blieb fünfzehn Jahre unter Verschluss.“ Bis 2010 sollen weitere 60.000 Objekte in den ersten und zweiten Stock folgen. Das Museum erhält hier den größten Anteil im Gebäude mit rund 6.000 Quadratmetern Nutzungsfläche.


Den Schlüssel für den fertig gestellten Verwaltungstrakt im Museumsneubau nahm heute Professor Klaus Schneider vom Rautenstrauch-Joest-Museum (l.) vom Architekten Richard Ostermeier entgegen.
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Garten als "Ruhepol" wird angelegt
Mit 15 Mitarbeitern zieht das benachbarte Schnütgen Museum in den Komplex. Es kann nun Werke aus seiner Textil- oder Steinskulptursammlung zeigen, Zudem soll ein 400 Quadratmeter großer Garten mit mittelalterlichen Heilpflanzen als Verbindung zwischen dem Gebäude und dem bestehenden Schnütgen Museum angelegt werden. Dadurch schaffen wir einen Ruhepol“, sagt Dr. Dagmar Täube, stellvertretende Leiterin des Schnütgen Museums.

Integriertes Museum für Kinder und Jugendliche
Ins oberste Stockwerk des viergeschossigen Hauses zieht der Museumsdienst der Stadt Köln. Neben seinem Verwaltungstrakt, wird er im Gebäude ein Juniormuseum schaffen. „Kinder und Jugendliche erfahren dort, wie ihre Altersgenossen in Ländern wie Sierra Leone oder Japan aufwachsen“, erklärt Referent Peter Mesenhöller. Zum museumspädagogischen Programm gehören ebenso Medienräume sowie Werkstätten. Außerdem bringen die zwei Museen im Gebäude ihre Depots unter. Eröffnet werden soll der Komplex im Herbst 2009.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung