Köln | Am 18. Juli 2012 erblickte die kleine Giraffe Kungara im Kölner Zoo das Licht der Welt. Aus zwei Metern Höhe plumpste sie aus dem Bauch ihrer Mutter ins Stroh. Neugierig stakste sie heute schon durch ihren Stall. Ab morgen können die Besucher im Zoo Kungara besuchen.

Ab morgen im Freien

Gar nicht scheu musterte Kungara heute die ersten Besucher in ihrem Stall. Derzeit ist sie zusammen mit ihrer Mutter Koobi noch im Stroh, ab morgen solle sie jedoch auch ins Gehege zur restlichen Herde. Dann können auch die Besucher die kleine Netzgiraffe sehen. Kungara wurde am 18. Juli 2012 zur Welt gebracht. Dabei plumpste das Jungtier aus fast zwei Metern Höhe aus dem Bauch ihrer Mutter in das Stroh herunter. Giraffen gebären ihren Nachwuchs nämlich im Stehen. Den Sturz überstand die kleine Giraffe aber ohne jegliche Verletzung. Sie wiegt jetzt schon etwa 80 Kilogramm und ist etwa 1,80 Meter groß. Ihr 11-jähriger Vater Maru  stammt aus dem Kopenhagener Zoo. Er ist derzeit nicht bei Mutter und Tochter im Stall, da sich Giraffen-Männchen nur an der Fortpflanzung nicht jedoch an der Aufzucht des Nachwuchses beteiligen.

Derzeit wird Kungara von ihrer Mutter Koobi noch gesäugt. Etwa ab der sechsten Woche wird sie sich dann wie die ausgewachsenen Tiere von Blättern, jungen Trieben und Knospen ernähren. Die zupfen Netzgiraffen die Blätter geschickt mit ihrer langen Zunge von den Ästen der Bäume – und das, ohne sich an den Dornen der Akazien zu verletzten. Im Kölner Zoo erhalten sie zusätzlich Luzerneheu und im Sommer manchmal Laub, etwas Obst und Gemüse und ein pelletiertes Kraftfutter bestehend aus Getreide, Soja, Vitaminen und Mineralien. Der Kölner Zoo hält bereits seit 1863 Giraffen. Am 26. Mai 1907 erfolgte in Köln sogar die erste Giraffengeburt in einem deutschen Zoo. Netzgiraffen gibt es seit 1994 in Köln. Seitdem wurden schon 23 Netzgiraffen im Zoo geboren.

12 Kilogramm pure Herzkraft

Der für Giraffen charakteristische lange Hals besteht aus sieben Wirbeln – genau wie bei anderen Säugetieren, nur dass die Wirbelkörper stark verlängert sind. Um das Blut bis ins Gehirn zu transportieren, leistet das 12 Kilogramm schwere Herz Schwerstarbeit. Bis zu 60 Liter in der Minute werden durch den Körper gepumpt. Auch liegt der Blutdruck bei Giraffen höher als bei anderen Säugern. Am Giraffenhaus kann man sich selbst einen Eindruck von der Leistung des Giraffenherzens durch Drücken des Pumpenmodells verschaffen.
Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen zapfenförmige Hörner auf dem Kopf. Diese setzen die männlichen Tiere im Kampf ein. Gefürchtet sind auch ihre Huftritte, mit denen sie sich gegen Angreifer zur Wehr setzen. Ausgewachsene gesunde Giraffen haben zwar keine natürlichen Feinde, jedoch versuchen unter anderem Löwen und Tüpfelhyänen gelegentlich, Jungtiere oder alte und kranke Tiere zu erbeuten. Trotz ihrer Größe und ihres Gewichtes bringen Giraffen es im Galopp auf bis zu 50 km/h.

Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Netzgiraffe Kungara neben ihrer Mutter Koobi