Köln | Die 58.000 Beschäftigten der Kölner Kultur- und Kreativwirtschaft erzielen einen Jahresumsatz von rund neun Milliarden Euro. Das sei mit dem Verarbeitenden Gewerbe vergleichbar, so eine sichtlich zufriedene Stadt in der Zusammenfassung des jetzt vorgelegten, 65 Seiten starken „Neuen Datenreports zur Lage der Kultur- und Kreativwirtschaft in Köln“.

Danach ist diese Branche ein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftsstandortes Köln geworden. Zu ihm gehören über 20 Prozent aller Unternehmerinnen und Unternehmer, fast 8 Prozent der Erwerbstätigen, er trägt fast 6 Prozent zum Umsatzes in der Stadt bei. Sie ist ein Motor für das Wachstum der Stadt und die kreative Innovation des Standorts. Im bundesweiten Vergleich sind das überdurchschnittliche Werte.

Jeder fünfte nordrhein-westfälische Kulturschaffende arbeitet in Köln

Gut 40 Prozent aller Kultur- und Kreativschaffenden Nordrhein-Westfalens arbeiten im Großraum Köln, in der Stadt selber allein 20 Prozent. Die Rundfunkwirtschaft hat am Umsatz einen Anteil von 24, der Werbemarkt 21 und der Pressemarkt 14 Prozent. „Die Stärke des Kultur- und Medienstandortes wird durch das Ergebnis bestätigt“, vermeldet die Stadt.

Erstmals erfasst wurden auch der sogenannte „Minibereich“ von Selbstständigen und Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 17.500 Euro. Ihm gehören vor allem die Vertreter der breiten „freien“ Szene an, nach Angaben der Künstlersozialkasse sind das in Köln etwa 9.300. Die Stadt gesteht ihnen eine „schwierige Lage“ zu und zitiert Susanne Hilger, Geschäftsführender Vorstand der Rheinenergie-Stiftung Kultur: „Wir freuen uns, wenn die aktuelle Erhebung dazu beiträgt, Kunst und Kultur noch differenzierter und nachhaltiger als bislang in den Blick zu nehmen.“ Zur Bedeutung der freien Szene für das Image Kölns als Kulturstadt nimmt die Stadt in ihrer Bekanntgabe keine Stellung.

Der Datenreport wurde von der städtischen Stabsstelle für Medien- und Internetwirtschaft und dem Dezernat für Kunst und Kultur in Zusammenarbeit mit der Rheinenergie Stiftung Kultur erstellt. Er wurde am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss vorgestellt, nächste Woche ist er Thema im Kulturausschuss. Die Stadt hat ihn in ihrem Internet-Auftritt eingestellt.

Autor: ehu