Netzwerk Neue Musik auch in Köln
Köln, 27.11.2007, 8:10 Uhr // Ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, das Netzwerk Neue Musik, unterstützt ab 2008 das zeitgenössische Musikleben in Köln mit  200.000 Euro pro Jahr. Insgesamt erhält die Stadt bis einschließlich 2011 Bundesmittel in Höhe von 800.000 Euro.

Das Kuratorium des Netzwerks Neue Musik würdigte mit dieser Entscheidung das Engagement der Stadt Köln und den Zusammenschluss von über 30 Institutionen, Spielstätten, Ensembles und Initiativen zu einem Verbund für die Neue Musik in Köln. Die Stadt gehört damit zu 15 Kommunen in Deutschland, die sich in besonderer Weise der Vermittlung Neuer Musik widmen werden. Die Förderung ermöglicht die Entwicklung innovativer Veranstaltungsformate, die Initiierung neuer sowie die Ausweitung bestehender Fortbildungs- und Schulprogramme sowie die Etablierung einer Konzertreihe mit „Schlüsselwerken“ der Neuen Musik in Köln.

Kulturdezernent Prof. Georg Quander zeigt sich hoch erfreut über das Votum des Kuratoriums des Netzwerks Neue Musik. „Nach vielen Jahren fließen Bundesmittel in beträchtlicher Höhe in die Freie Szene Kölns. Das freut mich sehr und ich denke auch, es ist verdient: Die Neue Musik gehört seit jeher zu den kulturellen Stärken der Stadt – man denke nur an den großen Komponisten Stockhausen.“ Der Kulturdezernent kündigt an: „Wir werden mitziehen und auch von städtischer Seite ein Signal zur Förderung der Neuen Musik setzen und dem Kölner Netzwerk denselben Betrag wie die Bundesstiftung zur Vermittlung Neuer Musik zur Verfügung stellen.“

Zum Zweck der Vermittlung neuer Musik schließen sich die in Köln ansässigen Akteure der neuen Musik sowie der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung zum NETZWERK NEUE MUSIK KÖLN zusammen. Die Vermittlung erfolgt sowohl durch neue personelle, konzeptionelle und räumliche Konstellationen als auch durch dezidierte Bildungsprojekte. So erschließen die Partner neue Hörerschichten und bringen die unterschiedlichen Stile, Sparten und Szenen mit ihren voneinander separierten Publikumskreisen zusammen. Darüber hinaus entwickeln sie strukturell und inhaltlich neue Instrumente und Methoden, um Hörer an neue Musik heranzuführen, Erfahrungspotentiale aufzuschließen und lebendige Dialoge der Hörer und Akteure untereinander sowie zwischen den Hörern und Akteuren zu stiften.

Mehrdimensional aufgebaut soll das Netzwerk aufgrund der spezifischen Situation der neuen Musik in Köln auf vier aufeinander aufbauenden Ebenen agieren:
• SCHULE DER VERMITTLUNG – QUALIFIKATION DER MULTIPLIKATOREN
• BILDUNGSPROJEKTE FÜR VERSCHIEDENE ALTERSSCHICHTEN UND MILIEUS
• KONZERTREIHE SCHLÜSSELWERKE
• VERANSTALTUNGSREIHE NEUE MUSIK+PLUS

Verknüpft und einer großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden diese vier Segmente durch:
• ZENTRALER VERANSTALTUNGS- UND KOMMUNIKATIONSORT IM MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST (MAK)
• INSTRUMENTE DER VERNETZUNG
• IMAGEKAMPAGNE UND ZIELGERICHTETE MAssNAHMEN FÜR DAS PROJEKT
• OPERATIVE UMSETZUNG UND MODERATION DES NETZWERKS

Auch Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort begrüßt die Entscheidung der Kulturstiftung des Bundes. Er hebt  den Vernetzungsimpuls der Stiftung hervor: „Schon die enge Zusammenarbeit in der Antragsphase hat die Freie Szene und die großen Institutionen dieser Stadt näher zusammengeführt. Die Entscheidung der Kulturstiftung des Bundes für Köln honoriert auch dieses partnerschaftliche Zusammenwirken und ermöglicht eine breit angelegte Kooperation, die einer traditionsreichen Musikstadt würdig ist.“

Prof. Karl Karst, Programmchef von WDR 3, wirft einen Blick in die Zukunft: „Ich freue mich, dass die mehr als 50-jährige Tradition der Neuen Musik in Köln durch den Zuspruch der Kulturstiftung des Bundes einen Kraftschub erfährt, der zugleich ein Auftrag ist: Es wird die Aufgabe aller Beteiligten sein, diesen Impuls durch Vernetzung und nachhaltige Initiativen in die Zukunft zu verlängern und in gemeinsamer Anstrengung ein „Zentrum für Neue Musik“ zu schaffen. Der Westdeutsche Rundfunk unterstützt es mit seinen Möglichkeiten gerne – nicht zuletzt mit dem Fundus seines Studios für Elektronische Musik.“

Thomas Oesterdiekhoff, Manager der musikFabrik und ein profilierter Akteur in der Szene, kommentiert die Entscheidung des Kuratoriums des Netzwerks neue Musik und der Stadt Köln für die Förderung mit den Worten: „Die Neue Musik – ein kultureller Exportschlager dieser Stadt – in Köln selber wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken, halte ich für extrem wichtig und richtig. Mit den Mitteln der Stiftung und der Stadt, aber vor allem auch durch die gemeinsamen Anstrengungen aller am Netzwerk Beteiligten kann uns das sicherlich gelingen. Deren partnerschaftliches Zusammenwirken in den letzten Monaten hatte Modellcharakter.“

Dr. Rainer Nonnenmann, Musikwissenschaftler und Vorsitzender des die Kölner Musiknacht veranstaltenden Initiativkreises Freie Musik-Projekte e.V., hält das Kölner Netzwerk hinsichtlich Engagement, Breite und Vielfalt der beteiligten Akteure für einmalig. Das habe auch die Kulturstiftung des Bundes erkannt: „Die intensivierten Kooperationen zwischen freien und institutionellen Veranstaltern, Vermittlern, Bildungseinrichtungen sowie großen und kleinen Ensembles und Spielstätten ermöglichen neue künstlerische, spartenübergreifende und konzertpädagogische Projekte und bündeln vorhandene Kräfte. Die neue Musik – für die Köln seit den 1950er Jahren bis heute weltweiten Ruf genießt – erhält so endlich im Konzertleben die Aufmerksamkeit, die dieses wunderbare Erfahrungsmedium gerade in Zeiten des schnellen Abrufs digitaler Schallkonserven in besonderem Maße verdient.“

Ein gemeinnütziger Verein soll das Kölner Netzwerk zur Vermittlung Neuer Musik aufbauen und betreuen. Er stellt sich Anfang 2008 der Öffentlichkeit vor.  Die Akteure und Partner des Netzwerkes sind derzeit: Büro für Konzertpädagogik, Comedia Colonia Theater GmbH, Gürzenich-Orchester Köln,Hochschule für Musik Köln, IFM – Initiativkreis freie Musik, Jugendamt der Stadt Köln, Karl Rahner Akademie, Kinderuniversität der Universität zu Köln, Kino im Museum Ludwig und Filmforum NRW, Klang Köln e.V., KGNM – Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V., KölnMusik GmbH / Kölner Philharmonie, Kölner Musiknacht, Kulturamt und Kulturdezernat der Stadt Köln, Kulturbunker Mülheim e.V., Kunsthochschule für Medien Köln, Landesmusikrat NRW, LandesJugendEnsemble Neue Musik, LandesJugendSchlagzeugEnsemble SPLASH, mediamusic:nrw e.V., Museum für Angewandte Kunst MAK, musikFabrik /Landesensemble Nordrhein-Westfalen e.V., Musikwissenschaftliches Institut der Universität zu Köln, Offene Jazz Haus Schule, Oper der Stadt Köln, Regionalkantorat der Erzdiozöse Köln, Rheinische Musikschule der Stadt Köln, Seminar für Musik und ihre Didaktik der Universität zu Köln, Studio für elektronische Musik der Hochschule für Musik Köln, StadtKlangNetz, Thürmchen Ensemble, Westdeutscher Rundfunk und das ZAM – Zentrum Aktuelle Musik e.V.

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Makromusik-Projekt der Rheinischen Musikschule im Museum für Angewandte Kunst
Innerhalb der Konzertreihe „Makromusik“ präsentieren die Rheinische Musikschule Köln und das Museum für Angewandte Kunst am Mittwoch, 5. Dezember 2007, 20 Uhr, das mittlerweile 21. Konzert, diesmal unter dem Titel „This Guy-Projekt“. Veranstaltungsort ist das Museum für Angewandte Kunst, An der Rechtschule, Köln-Innenstadt, die öffentlichen Proben beginnen um 16 Uhr. Der Eintritt beträgt 7,50 Euro, ermäßigt 5 Euro.

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Monika Ellrich präsentiert ihre Gemälde im Bezirksrathaus Lindenthal
Vom 7. Dezember 2007 bis 30. Januar 2008 zeigt die Künstlerin Monika Ellrich in der Kunsthalle des Bezirksrathauses Lindenthal, Aachener Straße 220, ihre Gemäldeausstellung „von wegen“. Die Werke können mittwochs von 16 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr sowie nach Vereinbarung besichtigt werden. Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 7. Dezember 2007, um 19 Uhr spricht die Autorin und Rundfunkmoderatorin Helga Rost, für eine musikalische Umrahmung sorgen „Seven Trumpets – Sax and more“. Die Bezirksvorsteherin für den Stadtbezirk Lindenthal, Helga Blömer-Frerker, begrüßt die Gäste.

// ag // Quelle: Stadt Köln